白首巻き

Wie das so ist mit neuen Katzen, es werden drölfzig Bilder gemacht und die Bekannten müssen darunter leiden… 😀

Schrein!

Nee, Moment. Nicht schreien, sondern Schrein.

Genau, wir haben heute versucht ein bisschen Kultur zu absorbieren und sind zum naheliegenden Schrein gestapft. Das wollten wir eigentlich schon längst tun, kamen aber irgendwie nicht dazu.

Nachdem wir wie immer viel zu lange gepennt haben (srsly, wir waren nicht *ein* Mal vor 13 Uhr draußen), aßen wir unser Frühstück. Wir waren mittlerweile dazu übergegangen uns Abends (oder besser gesagt Nachts) unser Essen zu fangen. Der 7/11 hat (im Gegensatz zu seinen Namen) nicht (mehr) von 07 – 11 Uhr auf, sondern 24 Stunden am Tag. Man sollte ihn umtaufen. 0/0 ;D nee, lieber 24/7, denn am Wochenende hat er auch geöffnet.

Wir kamen an einer Taube vorbei. Nicht interessant? Wohl! Guckt! Die sieht anders aus als wie bei uns!

Aber auch die Spinnen sehen anders aus als zu Hause. Viel bunter.

Ob sie wohl BvB-Fans sind? Unsicher…

Naja, so wichtig ist das auch nicht, denn wir hatten ja eine heilige Mission (Ey, zumindest einer von uns Beiden nennt sich heilig!).

Das Schrein-chan sah sehr interessant aus. Wirklich so wie im Fernsehen/Mangas. Da war ein Bereich zum Waschen; einer, mit Gebets- und Wunschtafeln und innen drinne wars sehr goldig. Also, nicht putzig, sondern da stand so Zeugs drin rum. Son Tisch. Naja, so’n Altar halt. Und der war irgendwie gold angepinselt. Ach, ich hab ja n Foto gemacht *wühl*. … … *klonk!* …. *rumpel* ah, da ist es. Naja, … so geil ists nicht geworden, aber hier:

Da war ’ne blöde Scheibe davor und innen war es quasi Stockfinster. Jedenfalls so dunkel, dass ich auf der Kamera mehr erkennen konnte, als mit dem bloßen Auge.



…to be continued

Nakano-Brodway oder wie man Geld verbrennen kann

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Eigentlich war es ein wirklich schöner Ausflug. Wir fühlen uns langsam immer sicherer was das U-Bahn fahren in Tokyo angeht. Doch am Ende des Tages war ich ziemlich enttäuscht und genervt. Zum Einen von mir selber und zum Anderen vom Trommler Schrägstrich Pianisten einer japanischen Rockband, die ich ziemlich knorke finde. Aber dazu später mehr.

Es war gar nicht so wirklich voll. Sowieso ist es, im Gegensatz zu dem was ich hörte, in Tokyo nicht so voll und überladen wie man mir immer erzählte. Ja, es leben hier mehr Menschen und irgendwie ist es auch hektischer, aber man nimmt viel mehr Rücksicht aufeinander. Ich habe zwei ältere Herrschaften gesehen, die sich in der U-Bahn gegenseitig entschuldigten, dass sie den Platz des jeweils Anderen haben wollten.

Um es kurz zu machen: Wir haben nicht alle Etagen geschafft. Irgendwann waren wir echt zu erledigt. Aber was wir erlebt haben ist folgendes:

Es gibt keine einheitlichen Öffnungszeiten und Alles ist sehr chaotisch. Es ist irgendwie eher so, als ob man sich durch einen Second-Hand Shop wühlt und dann in der letzten Ecke auf *den* Fund seines Lebens trifft. Ungefähr so waren die Shops aufgebaut. Im hintersten Verwaltungstrakt fanden wir Läden, bei denen man sich fragt, ob sich außer uns da schon jemals jemand Anderes hin verirrt hat.

Es gab wirklich so ziemlich alles. Wobei mit „Alles“ durchaus schon nerdige Dinge gemeint sind. Klar, es gab auch Apotheken und Juweliere, aber alles Andere war irgendwie weird und in Deutschland eher bei Kindern zu finden. Und ja, damit meine ich auch und durchaus Socken!

Es ist schwer zu beschreiben, was es dort alles gab, also versuche ich lieber aufzuzählen, was es dort nicht gab. Es gab keine lebendigen Tiere zu kaufen… sonst fällt mir eigentlich nichts ein. Interessant ist auch, dass hier in Japan das Vertrauen in die Leute viel viel größer als bei uns in Deutschland ist.
Die Waren stehen meist vor dem Geschäft und im Fall eines Buchladens, war sogar die komplette Außenwand ein Bücherregal. Man musste also erst eine geraume Zeit gehen um überhaupt mit seiner Ware in den Laden zu kommen. Natürlich hätte man die Bücher stehlen können. Aber sowas ist in Japan einfach *nicht* an der Tagesordnung.

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Kommen wir nun zu Dingen, die mich wirklich ankotzen! Ich habe gehofft, im Nakano Brodway Dinge über die Band X Japan zu finden (ok, ok, mittlerweile sehen sie anders aus…). Ich mein, immerhin haben die über 35 Millionen Platten verkauft. Nunja. Scheinbar sind X Japan hierzulande das, was bei uns die Scorpions sind. Oder Pur („Abenteuerland“). Oder Bap („Verdamp lang her“). Eine Band, die irgendwann in den 90ern mal bekannt war. ich möchte dafür AsukaMiyu (von Animexx und x-freaks) zitieren: „I guess they are pretty much like Scorpions in Germany… People know ONE song that the band needs to play whenever they appear on TV. Then they try to promote their new stuff but no one cares…“. Ich denke, das trifft es ziemlich genau.

Also, wir fassen zusammen. Es gab keinen X-stuff. Und dann doch! Da war so’n Boygroup Laden. Kasumi wollte schon gar nicht rein, aber ich dachte, hey, lass trotzdem gucken. Und dann in der letzten Ecke (war es wirklich. Ganz hinten links) in einer Vitrine auf dem Boden, die verspiegelt war, sah ich im Spiegelbild etwas von X blitzen. „Wie kriegen wir das jetzt da raus?“ dachten wir uns. Egal, ich muss das haben! Also ging ich zu den (weiblichen) Verkäufern und räumte nebenbei mit dem Klischee auf, dass Japaner kein englisch können. Sie schloss mir also auf und ich griff nach ganz hinten in die Vitrine und zog 6 X Japan Uhren hervor. Oh man… 6000¥. Jetzt war mir das aber auch Alles ein bisschen zu peinlich um sie wieder zurück zu legen. Und so dankte ich der lächelnden Kassiererin und kauft scheißverkackte SECHS Uhren von X Japan. … 🙁

Egal, wir haben ja immerhin noch mega geile Buttons entdeckt. So richtig große. Mega fett. Und das auch noch mit verschiedenen Motiven! Woooah geil Und alles für 100¥ pro Button.

Ja nee. Waren keine Button. Und dafür hasse ich Yoshiki (besagten Trommler der Kapelle). Es sind fucking Spiegel! Sag mal, gehts noch? Was soll ich denn mit nem scheiß Spiegel?? Und was sollen die Anderen damit? Ich mein, das war keine Puderdose oder sonstwas. Nichtmal ne Klappe hat das Ding. Das is einfach nur n beschissener Spiegel, der aussieht wie n überdimensionierter Ansteckpin. WTF??? So viel Geld für Schreiße!

Und dann fanden wir auch noch eine Yoshikitty. Son Hello Kitty im Yoshiki verschnitt. 70€!!! Sag mal, brennt ihr eigentlich alle??? Krieg endlich dein scheiß Album fertig (welches Du schon ZweitausendFUCKINGZEHN raus bringen wolltest(!!!)) und hör auf mich mit überteuerten „original X and Yoshiki“ lizensiertem (stand da echt drauf!) Scheiß zu zuballern.

Aber irgendwie zeigte es auch, was X Japan in Japan ist. Sie stehen nicht ohne Grund in einer Vitrine. Sie sind hier wirklich sowas wie n Museumsstück. Populär sind sie hier jedenfalls nicht mehr…

Und darüber rege ich mich auf:

Ich bin zu blöd „nein“ zu sagen und hab 6400 Yen für Kinderarmbanduhren ausgegeben und beschissene Taschenspiegel. Und ich bin sauer auf Yoshiki, weil der überhaupt auf die beschissene Idee kommt sowas zu produzieren. Ich mein, es gab stinknormale Schreibblöcke mit Yoshikitty drauf, die 15€ kosten…

So, abregen. Der Tag war trotzdem geil. Ihr genießt jetzt Nakano bei Nacht…

…und ich ein Bier.

Tschööö~ 🙂

P.S.: Abgesehen vom Scheiß, den ich gekauft hab, hat Kasumi aber ne ganze Menge duften Stuff abgeräumt. Yay \o/

Japan ist gebleicht

Ich habe heraus gefunden warum Japaner immer so weiß sind. Das liegt nicht etwa an daran, dass sie nie in die Sonne gehen, nein, es liegt an ihrem gefallen an Chlor.

Hier ist wirklich alles gechlort. Beim Waschmittel ist das ja noch fast Standard (bei uns) und auch bei den Reinigungsmitteln. Aber hier riecht auch das Wasser aus der Leitung so extrem nach Schwimmbad, dass ich mich bisher nicht dazu überwinden konnte, es zu trinken.

Ich nehme zwar an, dass es nicht gesundheitsschädlich ist, aber wenn man das Wasser nicht gewöhnt ist, so meine ich, dies würde sich jedenfalls mit meinen Erfahrungen in der Trinkwasseraufbereitung beim THW decken, dass dies leicht zu Durchfall führen kann.

Auf der anderen Seite wird man durch das Wasser beim duschen sicher richtig sauber 😉

Klugscheißernotiz:

In Deutschland wird das Wasser im übrigen durch hohe Temperaturen (über 100°C (WTF? Über 100°C??? Wasser verdampft bei 100°C! Jepp, aber nicht unter erhöhtem Druck.)) Keimfrei gemacht. Die meisten und gefährlichsten Bakterien (z.B. die Legionellen) sterben bei 50 – 70°C. Die Wassertemperatur in Deutschland aus der Leitung beträgt daher mindestens 75°C in Mietshäusern.

Natürlich kann man einen keimfreieren Zustand auch durch zusatz von anti-bakteriellen Zusatzstoffen erreichen – in Japan macht man das so. Was ökologisch sinnvoller ist (Hoher Energieaufwand vs. (in dieser Konzentration unnatürliche) Zusatzstoffe) vermag ich nicht zu beurteilen…

Metal lala-lalala*

Nach acht Jahren…

Am vergangenem Wochenende war es endlich wieder so weit und ich fuhr nach acht fucking Jahren Pause zum RockHarz Open Air.

Ich wühlte in alten Archiven und fand bildliche Aufzeichnungen in den tiefsten Tiefen meiner Festplatte.

RockHarz 2008:

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Zu sehen sind hier ein paar Bilder, die ich 2008 schoss. Damals noch war alles klein und überschaubar. Dies hat sich heute etwas geändert. Wir befinden uns nicht mehr in Osterode, sondern in Ballenstedt. Die krasseste Veränderung war wohl durch die etwas anders gewordene Bühne erkennbar.

2008:



2016:

Die meiste Band der Welt war natürlich Knorkater. Insbesondere die hätte ich gerne Kasumi gezeigt, aber leider war das Festival ausverkauft. Auch so etwas, dass es es 2008 noch nicht gab.

“Da, diese Frau dort! Die ungefähr die Höhe eines männlichen Gliedes hat!“

Früher war alles besser!? Nö, ich bin älter und reicher geworden. Wir konnten so komfortabel campen, dass ich mich 2008 als Bonze bezeichnet hätte. Wir hatten Strom, Internet, Gefriertruhen, Gaskocher…. Und meine Tochter war dabei – sie hat nun ihr erstes Festivalbändchen. Wenn sie 18 ist, kann sie sagen: „RockHarz? Ach, da war ich schon vor 10 Jahren…“ ^^



Verrückte Gestalten gab es wie immer zu Hauf. Und irgendwie sind die Auswüchse wesentlich kreativer geworden als damals. Man ging Zelten. Man trank Bier. Man schaute sich Bands an. Heute jedoch hat jeder seine eigene Flagge dabei, seine eigene individuelle Schlafstädte, einige ihren Kachelofen, andere ihre Feuerwehr. Es ist alles ein bisschen so, wie Wacken früher war. Kreativ und irgendwie anarchistisch. Aber gleichzeitig wird enorm Rücksicht aufeinander genommen. Es ist kommerzieller geworden, aber noch nicht zu stark. Es ist familiär, aber doch professionell. Es gab jede menge Duschen. Und bewässerte Toiletten. Alles Dinge, die man im Alter sehr zu schätzen lernt.



Doch Bilder sagen mehr als 1000 Worte. Und damit lasse ich Euch nun allein. Bis zum nächsten Mal…

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P.S.: *Metal, lala-lalala

P.P.S.: Danke Flori@n für Karte. War echt hammer!

Im Zeichen der afrikanischen Giraffe

Irgendwann war es dann also doch mal so weit und ich schaffte es, meinen Ausbildungsbetrieb, der jadurchaus einiges an mir verdient, davon zu überzeugen, mich mal auszubilden und nicht nur von mir zu profitieren. Dazu gehört halt auch, dass man seinen Azubi mal zu einer Tagung schickt lässt.

Warum die Verantwortlichen von Zarafa im Gutshof Rethmar am Arsch der Welt ihr alljährliches Meeting abhielten, bleibt wohl deren Geheimnis. Gut hin zu kommen ist jedenfalls nicht. Und gut weg auch nicht.

Aber fangen wir am Anfang an. Zu erst einmal, schien alles mehr oder weniger gut erreichbar zu sein. Ich verließ in aller Herrgotts früh um 06:40 Uhr das Haus, um die Straßenbahn zum Braunschweiger Bahnhof zu erreichen. Mein Zug nach Peine sollte irgendwann gegen halb Acht fahren und von Peine aus, sollte es dann mit dem Bus weiter gehen. Doch alles kam irgendwie anders.

In Peine angekommen, der Zug hatte hier schon Verspätung, hatte ich zum Glück noch genug Zeit um einen Geldautomaten zu suchen, bevor der Bus ankam, mit dem ich weiter nach Sehnde fahren sollte. Bisschen Bargeld in der Tasche schadet ja nie. Anschließend begab ich mich zur Bushaltestelle und wartete artig mit ca 80 Schülern auf die ankommenden Busse. Wundervoll, er war sogar nur Zwei Minuten zu spät. Ich stellte mich geduldig hinten an und hatte irgendwie nicht so das Interesse daran, mich mit den Teenies in den Bus zu quetschen. Doch das war ein fataler Fehler.

Ca. 10 Personen, darunter auch ich, durften nicht mehr mitfahren. Mitten in der Schlange, ging auf einmal die Tür zu und der Bus fuhr los. Wir schauten uns alle verdutzt und ungläubig an. Leider war das, was dort vor unseren Augen passierte aber Realität und wir mussten schließlich einsehen, dass der Bus, komischerweise nur zu ca. 80% gefüllt, nicht mehr da war und der nächste in erst 73 Minuten fahren würde. WTF? 1. Warum nimmt der uns nicht mit und 2. Warum solch beschissen krumme Abfahrtszeiten?

Ich begab mich nun zum Schalter der Deutschen Bahn (F1! F1!). Die freundliche Dame sagte mir, dass ihr das auch schon passiert sei, und dass dies dann wohl scheinbar zum Tagesgeschäft der Peiner Busse gehören würde. Warum auch immer. Sie suchte mir eine neue Verbindung raus und beschrieb mir noch, wie ich später, in Sehnde, in einen Bus umsteigen solle.

Nun ging es also nicht wie geplant mit dem Bus weiter, sondern mit dem Zug nach Lehrte. Zu meiner Verwirrung fuhr er Drei Minuten früher, als es der Fahrplan anzeigte und da am Peiner Bahnhof keine Anzeigen mit aktuellen Fahrten hingen, versuchte ich von den anderen Fahrgästen die Information zu erhalten, ob es sich dabei um den Zug nach Lehrte handeln würde. Ja, er war es.

In Lehrte hatte ich dann nochmal 40 Minuten Aufenthalt, bevor es mit dem Zug, der nun 8 Minuten verspätet war, weiter nach Sehnde ging. Das klappte so weit Reibungslos, bis auf, dass ich in Sehnde angekommen dummerweise zwar in die richtige Buslinie einstieg, diese aber in falsche Richtung fuhr. Im Großraum Hannover sind die Bushaltestellen anders gekennzeichnet als bei uns. Während in Braunschweig nur die kommenden Haltestellen auf dem Fahrplan zu sehen sind, ist auf den Fahrplänen in Hannover und Umgebung der komplette Linienfahrplan von Start- bis Endhaltestelle abgedruckt. Sicherlich irgendwie erkennbar, welche Haltestellen schon hinter uns liegen, aber darüber machte ich mir in diesem Moment keine Gedanken und sah nur „Triftstraße“ (Haltestelle beim Gutshof) in 6 Minuten und dachte, yo, alles klar.

Als ich dann also ungefähr ’ne halbe Stunde in die falsche Richtung gefahren bin und am Tiergarten in Hannover ankam, wurde mir klar, dass ich aus diesem Bus raus muss. Schließlich würde mein Ticket auch bald die Gültigkeit verlieren.

Seit halb Sieben unterwegs machte sich nun auch bemerkbar, dass ich in der Zwischenzeit keine Toilette aufgesucht hatte. Fuck! Was nun? Wild pinkeln kostet richtig Asche…

(…)

Die Keynote lief mittlerweile schon, aber zum Glück kam nun auch mein Bus, mit dem ich dann in die richtige Richtung fuhr. Und ja, Drei Stationen nach dem Bahnhof war ich dann an der Haltestelle, wo ich hin musste. Tolle Wurst. Hätte ich das mal gewusst. Ich wäre zu Fuß gegangen. Also Anfangs. Wissen schon.

Ich kam nun also endlich an und bekam mein Eintrittsticket, von dem ich im Vorfeld nicht mal wusste, ob es bezahlt ist. Die Zarafa Leute haben es einfach mal versäumt, uns Teilnehmer davon zu unterrichten.

Und damit sind wir auch schon komplett im Geschehen. Es war leider absolut peinlich. Ich war noch nie auf einem so verdammt schlecht organisiertem Event, wie diesem. Und ich war schon auf Parteitagen der Piratenpartei. Ich dachte immer, die wären in der Organisation chaotisch. Aber scheinbar war das gar nicht so.

Ich schaute mir als erstes den Performance Workshop an. Im Vorfeld hieß es, die Teilnehmer sollen für die Workshops einen Laptop mit bringen. Sonst sei nichts nötig. Interessant, im Workshop selber verlangte man nun Virtualbox zum starten eines Debian-Images. Toll. Virtualbox. Super tool. Nicht. Aber noch besser war die Aussage „Auf dem Stick befindet sich eine Windows-Exe. Linux Leute haben das ja eh installiert…“ BITTE? Alter, erstens sagt ihr mir nicht, dass ich das im Vorfeld installieren sollte und dann behauptet ihr, Linux Menschen hätten das per se installiert??? Brennt ihr??? Ok, kein Ding, ladt ich mir schnell runter. Krieg ich Internet? „Nein, leider kommen wir hier nicht ins Netz.“ m(((( Ein fucking Zarafa-Event, wo man $Dinge mit dem Internet tut, also genau genommen E-Mails verschicken soll, weil dafür ist die Zarafa-Mail-Suite ja da, und kein Internet.

Zählen wir durch. Fail Vier, kein Internet. Fail Nummer Drei war die nicht ausreichende Kommunikation, was man hätte vorbereiten müssen, Fail Zwei war die Tatsache, dass ich bis zuletzt keine Buchungsbestätigung des Tickets bekam.

Performance-Workshop, Bildquelle: Zarafa.com/tour2015

Der erste Fail passierte genau genommen schon am Abend zuvor. Dort wurde nämlich ein weiterer administrativer Workshop per sog. „Webinar“ (ich hasse dieses Wort!) angeboten, zu dem man sich mit seinem Ticket registrieren konnte. Ach ja? Wie denn, wenn ich es erst am Veranstaltungstag, also mind. 10 Stunden zu spät bekam??

Zurück zum Performance-Workshop. Bis auf ein paar SQL-Tweaks, wurde egtl nur erzählt, dass man Software auf dem neustem Stand halten soll, weil ja die Laufzeit auch ständig optimiert wird. Soso, wer hätte das gedacht. Updates soll man machen. Juuuunge. Absurd wurde es, als ich erfuhr, dass zwingend Apache als httpd für Zarafa vorausgesetzt wird. Von Nginx, so erfuhr ich auf Nachfrage, hätte man keine Ahnung und könne es nicht in die Software integrieren. Sry Leute, aber wenn ihr die Elite der Zarafa-Devels seid, dann sehe ich wirklich schwarz für dieses Produkt (Außerdem hasse ich Euer dummes Microsoft gebashe. Ja, *ich* hasse Microsoft abgrundtief, aber ich bashe fundiert und nicht so kindisch und dazu auch noch unter Annahme von falschen Tatsachen, wie ihr. Macht gefälligst Eure Hausaufgaben, bevor ihr rumrantet).

Anschließend war Mittagessen. Mein Gott habe ich mich voll gefressen. Alles war in den 99€ des Tickets inklusive und der Gutshof hat sich nicht lumpen lassen. Ein feinstes 4-Sterne Essen bekamen wir serviert, in mehreren Gängen.

Da ich in dieser Welt neu war, hatte ich natürlich auch noch meinen Parker und meinen Rucksack dabei, den ich schwungvoll neben den Herrn schmiss, neben dem ich mich mich setzte. „Ich setz‘ mich hier mal an die Ecke, okay?“ Man nickte mir zu und so lies ich mich an dem festlich geschmücktem Tisch in den Stuhl plumpsen.

Irgendwie kamen mir die Menschen an dem Tisch seltsam adrett vor. Der Mensch zu meiner Linken fragte mich auf englisch, ob ich beim Performance-Workshop war und ob er mir gefallen hätte. Ja, erwiderte ich, wenngleich ich auch nicht unerwähnt lies, dass ich es etwas armselig fand, dass beim Stichwort „Performance“ in keinster Weise auf Nginx oder Lighttpd eingegangen wurde, stattdessen aber das Code-Monster Apache2 in den Himmel gelobt wurde (Cluster mit Apache2. Wenn mir das jemand erklären kann, dann bitte Mail an mich. Srsly, kann Apache das? Ich nehme dafür Nginx).

Irgendwann viel mein Blick auf das Namensschild der Person neben mir, die ja so eben ein freundliches Gespräch mit mir begonnen hatte. Auf dem Schild las ich zu meinem Entsetzen „Brian Joseph, CEO Zarafa BV Delft“. „Fuck!“ dachte ich mir. War ja wieder klar. Ich benehme mich wie der letzte Arsch und muss das auch noch ausgerechnet neben dem Chef persönlich tun.

Als die Hälfte der Anwesenden bereits den Speisesaal verlassen hatte, kam ein Zarafa-Mitarbeiter auf die Idee, darauf aufmerksam zu machen, dass man ein Gruppenfoto vor „der Wand™“ machen möchte und wir uns da jetzt einzufinden haben. Ok, machen wir. Ich nahm meine Sachen und ging den Anderen hinterher. Draußen schauten dann ca. 40 Personen fragend durch die Gegend und suchten besagte Wand und ebenfalls besagten Mitarbeiter, der wie vom Erdboden verschwunden schien. Man Leute, ihr seid ein fucking Business Unternehmen, dass echt ne ganze Menge Geld macht und ihr schafft es nicht mal vernünftig klar zu machen, wo wir hin gehen sollen? Naja gut, alleine wäre das vielleicht nicht das Problem gewesen, aber wenn man Alles zusammen zählt, dann sind wir hier mindestens schon beim fünften Fail, außer Acht gelassen, dass der Mitarbeiter, der zum Foto aufrief, dies auf Deutsch tat und damit den internationalen Gästen Fragezeichen ins Gesicht zauberte.

Was danach kam, hab ich schon fast wieder vergessen, außer das ich mich darüber aufregte, dass man SMIME in die Webapp integriert hat und damit hausieren ging, von GPG aber noch nichts gehört haben will.

Ein mehr oder weniger interessantes Gespräch gab es dann aber mit den Debian-Maintainern des Zarafa Pakets (die mir btw. nebenbei erklärten, woher die Namen der Debian Releases kommen. Klar, leuchtet echt ein ::) und Sid ist natürlich der dumme Nachbarsjunge, der immer was kaputt macht. Find ich gut. Wusste ich vorher nicht. Peinlich. Nutze Debian seit (Mr.) Potato (Head)… ;___; ). Diese Menschen hatten wirklich Plan und das Herz am rechten Fleck, wurden aber von der eigentlichen Zarafa Firma, sehr Stiefmütterlich behandelt. Handelt es sich doch um ehrenamtliche Entwickler, die versuchen Zarafa in Debian zu integrieren, welches sowieso die Laufzeitumgebung für Zarafa darstellt. Nur halt eben nicht mehr als eigenständiges, sondern ins System integrierte Paket, was die Wartung des Systems erheblich vereinfacht.

Anschließend wurde die Veranstaltung beendet und man badete in dem, was man erreicht hätte. Sry, aber das war meiner Meinung nach nicht viel. Es wurde auf Outlook ‚rum gehackt, welches ich zwar auch nicht mag, aber nicht proprietärer ist, als der ganze Zarafa Quatsch, mit dem man nun rum prollte und die Quelloffenheit lobte. Jede Erweiterung, mit der man sich brüstete, kostet nämlich Geld, den Source gibt’s nicht und wenn ich das richtig überblicke, basieren alle Neuerungen, insbesondere die Videotelefonie im Browser, auf Jabber (XMPP), welches eh ein standardisiertes Protokoll ist und somit nichts außergewöhnliches und erst recht keine Neuerfindung von Zarafa ist.

Es gab einen Shuttle Bus, der uns zum Bahnhof in Hannover bringt. Man solle pünktlich sein. Er fährt genau um 17:30 Uhr ab. Jetzt wolle man uns aber zu erst noch zu einem Drink einladen.

1. Wo bekomme ich den Drink? Ca 90 Leute schauten sich nach dem Schlussplädoyer fragend um.

2. Wo hält der Bus, zu dem ich so pünktlich sein soll. Ich fragte nach. „Der hält aufm Hof.“ Ok, na denn. Hab ja noch Zeit, gehe ich nochmal spazieren. War erst 17:10 Uhr. Siehe da, ich entdecke den Bus. Er steht nicht auf dem Hof. Nicht dort, wo ca. 50 Teilnehmer auf ihn warten. Nein, gut versteckt und vom Hof nicht sichtbar, *vor* dem Gutshof. Wir waren dann schlussendlich 6 Personen, die den Bus entdeckten. War schön. Er war riesengroß und hatte Steckdosen yay. Hatte noch nie so viel Beinfreiheit in einem Reisebus.

Am Bahnhof von Hannover angekommen, ging alles sehr schnell. Ich zog mir eine Rückfahrkarte und rannte zum Gleis, da der Zug zurück in die Heimat in zwei Minuten abdüsen sollte. Geschafft.

Die Zarafa Deutschland GmbH hat hier wirklich bewiesen, dass sie Events nicht ausrichten kann. Ob es nun die Linux-Tage, Piratenparteitage, die Open-Rhein-Rhur oder andere Events, die ich in den letzten 15 Jahren besuchte waren. Alles war wesentlich besser organisiert, als die Zarafa Tour 2015 in Deutschland. Und auch die Selbstbeweihräucherung für die Damen, die das Event geplant hatten, inkl. stehender Ovationen, konnten nicht darüber hinweg täuschen, dass es hier zwar gute Ansätze und Ideen gab, die Umsetzung aber kläglich misslang. Man hatte sich wohl schlichtweg übernommen.

Doch eigentlich war das Event nicht der wichtigste Punkt auf meiner ToDo-Liste an diesem 01. Oktober.

Kasumis Brautkleid kam einen Tag zuvor an und ich trug es bereits den ganzen Tag in meinem Rucksack mit durch die Gegend.

Am Bahnhof in Braunschweig angekommen, kontrollierte ich noch kurz die Werbevitrinen meines Arbeitgebers, wo bei Einer, ein Fehler im Video sein sollte, konnte nichts feststellen und machte mich auf den Weg zu Kasumi. Brautkleid anprobieren und so. Wissen schon.

Fand ich den Tag gut? Jepp. War mal was anderes als die sog. Ablage zu sortieren. Außerdem gabs kostenlos Essen ^.^ .

P.S.: Das Gruppenfoto kam dann irgendwann doch noch zu Stande:

Gruppenfoto Zarafa-Tour 2015, Bildquelle: Zarafa.com/tour2015

backports.

Die Nächte vor Düsseldorf waren hart. Scheinbar waren wir aufgeregter, als uns eigentlich bewusst war. Wir haben wenig geschlafen und um Zeit zu sparen (und damit ich nicht verpenne) entschieden wir uns für das gemeinsame Nächtigen auch schon am Abend zuvor. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber für mich ist es ungewohnt, wenn jemand neben mir im Bett liegt. Dies trug also auch nicht wirklich zur Entspannung der Situation bei. Dennoch war es sehr schön, nach dem ersten Augenaufschlag, mein Kasumi-chan zu sehen.

Wir verließen dann also gegen 07:15 Uhr Kasumis Domizil um rechtzeitig um 07:51 am Bahnhof zu sein. Wir hatten Glück, unser Zugticket schien ein super-mega-hyper-uber Sparangebot zu sein, zahlten wir Beide doch nur 48€ zusammen. Erstaunlicherweise hätte uns die Rückfahrt mehr als dies pro Person gekostet. Los ging es mit dem RE nach Hannover, in dem ich interessante Anzeigen erblickte und die Fahrt über im Blick behielt.Irgendwas schien da auch nicht zu gehen, hat doch eine Dame, die der Deutschen Bahn angestellt ist, vor der losfahrt, mehrfach die Sicherungsautomaten aus und wieder eingeschaltet.
Dummerweise war dann auch, laut Ansage im Sprechsystems des Zuges, „Verkehr“ im Bahnhof von Hannover. Dies führte dazu, dass wir nicht nur später los kamen, sondern auch unterwegs noch einige Male halten mussten. Dennoch erreichten wir unseren IC rechtzeitig und konnten uns gemütlich in einem, nach Pisse riechendem, Zugabteil zurück ziehen.
Kaum war man dann so wunderschön ins Land der Träume entglitten, brüllte einem ein Zugschaffner per Lautsprecher an, dass wir nun bald den nächsten Bahnhof erreichen würden. Man fände es toll, dass wir mit der Deutschten Bahn gefahren sind. Vielen Dank, dass euch das freut, liebe Bahn, aber geht das auch etwas leiser? Ich meine, meine Ohren haben geblutet. Is this really necessary?

Nachdem wir dann irgendwann gegen 12 in Düsseldorf waren, gingen wir die zwei Minuten vom Bahnhof zum Bahn-Hotel, indem wir die Nacht über verbleiben wollten. Gefunden habe ich dies über HRS. Das Zimmer kostete 49€ pro Nacht. Für uns Beide zusammen. Dabei war kein Frühstück oder so, aber vier frische Handtücher, ein sauberes Bett, ein sehr sauberes Badezimmer mit Badewanne und wie ich finde, extrem coolen Kacheln, und einem Fernseher. Darüber hinaus natürlichWLAN, denn sonst wäre dieses Hotel wohl nicht unsere Wahl gewesen.



Die Dame am Empfang war eher nicht so interessiert an Allem. Bei unserer Abreise war sie ebenfalls nicht Anwesend und hat sich lauthals in der Küche mit anderen Menschen unterhalten. Nachdem ich den Türalarm ausgelöst hatte, kam sie dann doch, kassierte ab und ging wieder in die Küche. Kein Danke, dass wir da übernachtet haben oder „beehren sie uns bald wieder“ oder sowas… Naja, schien ein sehr wichtiges Gespräch zu sein…

Sehr cool war der Router, der das drahtlose Internet in unserer Etage verteilte. Die älteren Leser werden sich noch an diese pretty fly for a WiFi erinnern. Ich jedenfalls war angenehm überrascht, wenngleich der Router auch aus einem anderen Jahrzehnt stammt.

Nachdem wir ein bisschen durch die verschiedenen Stores geirrt sind, und fest gestellt haben, dass unser Zimmer scheiße laut ist, selbst wenn die Fenster geschlossen sind, fummelten wir an den Dingen rum, die wir mitgebracht hatten. Laptop, Polaroid, Essen – you know? Schließlich waren wir im Urlaub…

Neo Bechstein – Rückenprofil Kasumi* – Rückenprofil

Ich hätte übrigens gerne gewusst, wo man so wundervoll klebrigen Reis her bekommt.

Später am Abend stellten wir fest, dass wir viel zu viel Stuff eingekauft haben und so mussten wir gegen halb neun nochmal schnell los rennen, um weitere Transportmöglichkeiten zu schaffen. Wir waren erfolgreich und Kasumi* hat nun einen neuen Rucksack.

Der Rückweg war gepaart von Kälte, Erschöpfung und zeitweiligem Orientierungsverlust. Erstaunlicherweise haben wir uns überwältigend gut ergänzt. Wo ich nicht weiter wusste, fiel Kasumi ein, wo wir lang mussten und wenn bei ihr mal ein Fragezeichen im Gehirn auf poppte, hatte ich einen wachen Moment.

Unterwegs entdeckten wir viele interessante Plätze. Wir überlegten kurz, ob wir nicht in den Manga-Hof gehen sollten, wo gerade all-you-can-read auf dem Plan stand. Die Preise waren durchaus i.O., aber wir nicht mehr. Die letzten Tage haben ihren Tribut gezollt und wir wollten einfach nur noch was zu futtern finden und uns ins Bett verkriechen. Der nächste morgen sollte ja bereits wieder unsere Abreise sein und dies heißt, um spätestens 09:30 Uhr aufstehen, da wir um 11 das Zimmer räumen müssen.

Bevor wir also zum Bahnhof gingen, machten wir noch einen Abstecher bei der Post, um die Karten zu verschicken, die wir Tags zuvor im Drachental, einem sehr guten Fantasy und Board-Game Laden, gekauft hatten. Ich hatte ein paar 20 Jahre alte Ranma 1/2 Karten entdeckt, die ich u.a. an meine Liebsten verschickte.

Um 11:51 Uhr sollte unser Zug nach Köln fahren, wo ich eine Mitfahrgelegenheit nach Braunschweig organisiert hatte. Dies lies uns noch ein wenig Zeit, Frühstück zu erhaschen, welches wir letztendlich bei Burger King ergatterten. Gegessen wurde dann im Zug, der ebenfalls wieder Verspätung hatte. In Köln hatte ich aber so viel Luft eingeplant, dass wir keine Probleme hatten, den Treffpunkt rechtzeitig zu erreichen.

Nennt uns unwissende Kulturbanausen, aber wir wussten wirklich nicht, dass der Kölner Dom direkt am Bahnhof ist. Die Überraschung war groß, als wir von diesem Bauwerk quasi erschlagen wurden, nachdem wir das Bahnhofsgebäude verließen. Ehrlich gesagt frage ichmich ja auch, wie das eigentlich alles funktioniert so mit Bahnhof und U-Bahn direkt am Dom. Ich meine, da entstehen ja starke Vibrationen und auch so eine Unterhöhlung eines solch schweren Gebäudes, lässt mich ins Grübeln geraten. Aber nun ja. Ich bin kein Statiker oder sowas. Also was weiß ich schon 😛

Jedenfalls hab ich noch schnell ein Foto von Kasumi gemacht (ganz ohne Hipster-Vintage-Effekt, meine Sofortbildkamera kann gar nicht anders, ihr iPhone-Opfer!). Ok, ok, ich hab die Belichtungszeit falsch eingestellt. Aber es sieht trotzdem ziemlich verschärft aus^^.

Gegen 17:20 Uhr sind wir dann wieder in Braunschweig angekommen. Als ich zu Hause war, fiel mir erst einmal auf, wie fertig ich eigentlich war. Die letzten Tage haben viel mehr Spuren hinterlassen, als mir so bewusst war… Es war schön. Aber noch schöner ists, wieder in meiner Den zu sein. 🙂

Die Quintessenz:

Es gibt zu wenig verschiedene YumYum-Sorten im $heimischer_Supermarkt. Im Hanaro Markt war die Auswahl größer. Ich prangere das an!