backports.

Die Nächte vor Düsseldorf waren hart. Scheinbar waren wir aufgeregter, als uns eigentlich bewusst war. Wir haben wenig geschlafen und um Zeit zu sparen (und damit ich nicht verpenne) entschieden wir uns für das gemeinsame Nächtigen auch schon am Abend zuvor. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber für mich ist es ungewohnt, wenn jemand neben mir im Bett liegt. Dies trug also auch nicht wirklich zur Entspannung der Situation bei. Dennoch war es sehr schön, nach dem ersten Augenaufschlag, mein Kasumi-chan zu sehen.

Wir verließen dann also gegen 07:15 Uhr Kasumis Domizil um rechtzeitig um 07:51 am Bahnhof zu sein. Wir hatten Glück, unser Zugticket schien ein super-mega-hyper-uber Sparangebot zu sein, zahlten wir Beide doch nur 48€ zusammen. Erstaunlicherweise hätte uns die Rückfahrt mehr als dies pro Person gekostet. Los ging es mit dem RE nach Hannover, in dem ich interessante Anzeigen erblickte und die Fahrt über im Blick behielt.Irgendwas schien da auch nicht zu gehen, hat doch eine Dame, die der Deutschen Bahn angestellt ist, vor der losfahrt, mehrfach die Sicherungsautomaten aus und wieder eingeschaltet.
Dummerweise war dann auch, laut Ansage im Sprechsystems des Zuges, „Verkehr“ im Bahnhof von Hannover. Dies führte dazu, dass wir nicht nur später los kamen, sondern auch unterwegs noch einige Male halten mussten. Dennoch erreichten wir unseren IC rechtzeitig und konnten uns gemütlich in einem, nach Pisse riechendem, Zugabteil zurück ziehen.
Kaum war man dann so wunderschön ins Land der Träume entglitten, brüllte einem ein Zugschaffner per Lautsprecher an, dass wir nun bald den nächsten Bahnhof erreichen würden. Man fände es toll, dass wir mit der Deutschten Bahn gefahren sind. Vielen Dank, dass euch das freut, liebe Bahn, aber geht das auch etwas leiser? Ich meine, meine Ohren haben geblutet. Is this really necessary?

Nachdem wir dann irgendwann gegen 12 in Düsseldorf waren, gingen wir die zwei Minuten vom Bahnhof zum Bahn-Hotel, indem wir die Nacht über verbleiben wollten. Gefunden habe ich dies über HRS. Das Zimmer kostete 49€ pro Nacht. Für uns Beide zusammen. Dabei war kein Frühstück oder so, aber vier frische Handtücher, ein sauberes Bett, ein sehr sauberes Badezimmer mit Badewanne und wie ich finde, extrem coolen Kacheln, und einem Fernseher. Darüber hinaus natürlichWLAN, denn sonst wäre dieses Hotel wohl nicht unsere Wahl gewesen.



Die Dame am Empfang war eher nicht so interessiert an Allem. Bei unserer Abreise war sie ebenfalls nicht Anwesend und hat sich lauthals in der Küche mit anderen Menschen unterhalten. Nachdem ich den Türalarm ausgelöst hatte, kam sie dann doch, kassierte ab und ging wieder in die Küche. Kein Danke, dass wir da übernachtet haben oder „beehren sie uns bald wieder“ oder sowas… Naja, schien ein sehr wichtiges Gespräch zu sein…

Sehr cool war der Router, der das drahtlose Internet in unserer Etage verteilte. Die älteren Leser werden sich noch an diese pretty fly for a WiFi erinnern. Ich jedenfalls war angenehm überrascht, wenngleich der Router auch aus einem anderen Jahrzehnt stammt.

Nachdem wir ein bisschen durch die verschiedenen Stores geirrt sind, und fest gestellt haben, dass unser Zimmer scheiße laut ist, selbst wenn die Fenster geschlossen sind, fummelten wir an den Dingen rum, die wir mitgebracht hatten. Laptop, Polaroid, Essen – you know? Schließlich waren wir im Urlaub…

Neo Bechstein – Rückenprofil Kasumi* – Rückenprofil

Ich hätte übrigens gerne gewusst, wo man so wundervoll klebrigen Reis her bekommt.

Später am Abend stellten wir fest, dass wir viel zu viel Stuff eingekauft haben und so mussten wir gegen halb neun nochmal schnell los rennen, um weitere Transportmöglichkeiten zu schaffen. Wir waren erfolgreich und Kasumi* hat nun einen neuen Rucksack.

Der Rückweg war gepaart von Kälte, Erschöpfung und zeitweiligem Orientierungsverlust. Erstaunlicherweise haben wir uns überwältigend gut ergänzt. Wo ich nicht weiter wusste, fiel Kasumi ein, wo wir lang mussten und wenn bei ihr mal ein Fragezeichen im Gehirn auf poppte, hatte ich einen wachen Moment.

Unterwegs entdeckten wir viele interessante Plätze. Wir überlegten kurz, ob wir nicht in den Manga-Hof gehen sollten, wo gerade all-you-can-read auf dem Plan stand. Die Preise waren durchaus i.O., aber wir nicht mehr. Die letzten Tage haben ihren Tribut gezollt und wir wollten einfach nur noch was zu futtern finden und uns ins Bett verkriechen. Der nächste morgen sollte ja bereits wieder unsere Abreise sein und dies heißt, um spätestens 09:30 Uhr aufstehen, da wir um 11 das Zimmer räumen müssen.

Bevor wir also zum Bahnhof gingen, machten wir noch einen Abstecher bei der Post, um die Karten zu verschicken, die wir Tags zuvor im Drachental, einem sehr guten Fantasy und Board-Game Laden, gekauft hatten. Ich hatte ein paar 20 Jahre alte Ranma 1/2 Karten entdeckt, die ich u.a. an meine Liebsten verschickte.

Um 11:51 Uhr sollte unser Zug nach Köln fahren, wo ich eine Mitfahrgelegenheit nach Braunschweig organisiert hatte. Dies lies uns noch ein wenig Zeit, Frühstück zu erhaschen, welches wir letztendlich bei Burger King ergatterten. Gegessen wurde dann im Zug, der ebenfalls wieder Verspätung hatte. In Köln hatte ich aber so viel Luft eingeplant, dass wir keine Probleme hatten, den Treffpunkt rechtzeitig zu erreichen.

Nennt uns unwissende Kulturbanausen, aber wir wussten wirklich nicht, dass der Kölner Dom direkt am Bahnhof ist. Die Überraschung war groß, als wir von diesem Bauwerk quasi erschlagen wurden, nachdem wir das Bahnhofsgebäude verließen. Ehrlich gesagt frage ichmich ja auch, wie das eigentlich alles funktioniert so mit Bahnhof und U-Bahn direkt am Dom. Ich meine, da entstehen ja starke Vibrationen und auch so eine Unterhöhlung eines solch schweren Gebäudes, lässt mich ins Grübeln geraten. Aber nun ja. Ich bin kein Statiker oder sowas. Also was weiß ich schon 😛

Jedenfalls hab ich noch schnell ein Foto von Kasumi gemacht (ganz ohne Hipster-Vintage-Effekt, meine Sofortbildkamera kann gar nicht anders, ihr iPhone-Opfer!). Ok, ok, ich hab die Belichtungszeit falsch eingestellt. Aber es sieht trotzdem ziemlich verschärft aus^^.

Gegen 17:20 Uhr sind wir dann wieder in Braunschweig angekommen. Als ich zu Hause war, fiel mir erst einmal auf, wie fertig ich eigentlich war. Die letzten Tage haben viel mehr Spuren hinterlassen, als mir so bewusst war… Es war schön. Aber noch schöner ists, wieder in meiner Den zu sein. 🙂

Die Quintessenz:

Es gibt zu wenig verschiedene YumYum-Sorten im $heimischer_Supermarkt. Im Hanaro Markt war die Auswahl größer. Ich prangere das an!