Strom.

Ich war die Tage beim Kunden in München. Clusterübernahme und so, wissen schon.

Nun wissen wir ja alle, dass Bayern Ausland ist, aber dass es auch Entwicklungsland ist, wusste ich bisher nicht. Einzelhandelsläden schließen nämlich bereits um 20 Uhr. Und damit meine ich nicht ein paar kleinere sondern wirklich alle. Kein REWE oder real hat dort länger auf als 20 Uhr. Noch verrückter wird es bei KIOSKs. Diese schließen bereits um 18:30 Uhr und Samstags zwischen 13 und 13:00.

Srsly München?

Glücklicherweise fand am Dienstag, den 14.05. ein Konzert eines verrückten Jungen aus England namens Sam statt. Das traf sich ziemlich gut und ich machte mich per U-Bahn auf den Weg ins Strom, einen kleinen Club indem alles spielt, was irgendwie mit Strommusik zu tun hat. Von Stromgitarre bis Stromkeyboard.

LOOK MUM NO COMPUTER! Es war grandios und einiges ging kaputt beim Konzert. Ich fühlte mich in die Zeit meiner Gigs z.B. beim „M.S.BEAT“ Festival zurück versetzt, wo ähnliches passierte.

Ich hab dann mal meine Roland signieren lassen^^

Magdeburg

Ich war letzte Woche das erste Mal in Magdeburg. Naja, egtl war ich schon öfters bei Konzerten da, bin dann aber immer nur Abends hin und direkt wieder zurück. Ich habe also nichts von der Stadt gesehen.

Diesmal habe ich mir die Zeit genommen und bin nach dem Kundentermin zu Fuß zurück zum Hotel und einfach ohne Navigation quer durch die Stadt gelaufen.

Ich bin ziemlich überrascht wie schön die Stadt ist. Ich habe nichts negatives erwartet, aber eben auch nichts überraschendes. Ich bin ziemlich Erwartungslos aufgebrochen und daher umso überraschter, was ich auf meinem Weg so alles finden konnte.

Ich muss gestehen, auch wenn ich den Plan hatte, nur durch die Natur zu rennen, bin ich dann doch ein wenig dem Konsum verfallen…

Das Hotelzimmer war auch echt cool. Am liebsten mag ich diese Wärmelampen wenn man aus der Dusche kommt – großartig!

Project Pitchfork

Am Samstag, den 30.03., schauen wir uns Project Pitchfork an. Alte Synthi-Haudegen (Dark Wave, Industrial, …)

Ich freue mich. Lange sowas nicht mehr in echt und Farbe… schwarz gesehen. Anschließend geht’s zur After-Show ins Stereowerk. Me likes!

Amsterdam, ahoj – Klassenfahrt II

Moin,

heute, oder eigentlich viel mehr gestern, sind wir nun wieder auf Klassenfahrt unterwegs. Für mich ist es das zweite Mal seitdem ich bei meinem aktuellen Arbeitgeber arbeite.

Um 08:00 war Abfahrt am Hauptbahnhof in Braunschweig. Das ist nun doch etwas früher als ich es gewohnt bin. Klar, man kann um die Uhrzeit irgendwo sein, aber normalerweise sind Verträge mit meinen Kunden so geschnürt, dass sie erst ab 09:00 Support erwarten können. Ja, ich bin normalerweise irgendwann vor 09:00 im Büro und gehe die Tickets durch oder mache Restarbeiten vom letzten Tag, das ist dann meist so 08:30, aber um 08:00, auch wenn es nur eine halbe Stunde ist, ist gefühlt schon ein großer Unterschied. Zumal man gleich 60 Leute um sich hat und nicht alleine in seinem Büro bei Tee und E-Mail lesen wach werden kann…

In Köln angekommen gab es Probleme mit dem Schiff. Wir konnten es nicht finden. Da wir aber noch eine Menge Zeit hatten und wir erst ab 15:00 Uhr das Boot betreten konnten – es war gerade um die 14 Uhr – und  die Abfahrt erst gegen 16 Uhr stattfinden sollte, gingen wir in den Kölner Bahnhof und aßen irgendwas vom Schwein und tranken Kölsch, was ich im übrigen definitiv nicht mag. Also das Kölsch mein ich jetzt. Das Schweinefilet war so lala. Aber da wir auch schon um 08:32 Uhr das erste Bier getrunken haben, kann es sein, dass mein Geschmackssinn ein wenig irritiert war.

Wir haben noch einen Kollegen vom Bahnhof mitgenommen und sind dann wieder zum Anlegeplatz gelaufen, wo aber kein Schiff war. Nachdem wir endlich einen Menschen mit Ahnung erreichten, wussten wir, dass das Schiff an einer völlig anderen Stelle angelegt hatte, da aufgrund der anhaltenden Dürre dieses Sommers der Wasserstand des Rheins so niedrig war, dass das Schiff nicht am gewohnten Ort ankern konnte.

Ach ja, der Ort an dem das Schiff ankerte war natürlich so weit entfernt, dass man es nur mit dem Taxi erreichen konnte. Woher ein Taxi auf die Schnelle nehmen? Genau, zurück zum Bahnhof… Dass ich Gepäck dabei hatte, welches nicht gerade leicht war, sollte ich nicht erwähne müssen.

Auf dem Weg zum Schiff wurde mir etwas mulmig weil ich meinen Reisepass vergessen hatte und alle anderen ihren dabei hatten. EU Ausland – Reisepass? Eigentlich nicht, aber man wird bei sowas ja schnell nervös….

War letztendlich aber doch kein Problem und das ist meine Koje.

Super Computing in Frankfurt

Ich war dieses Jahr bei der ISC (International Super Computing Messe in Frankfurt). Meine Güte, High Performance Computing (ja, das ist meine Arbeit) ist und bleibt einfach spannend. Und besonders wenn die Geräte auch noch physisch zu Gesicht bekommt.

Viel will ich Euch auch gar nicht mit den Einzelheiten nerven, aber den AMD Stand fand ich dann doch äußerst amüsant. 😀

Xeon ist eine CPU-Familie von Intel. Epyc ist deutlich besser als Intel. Gerade nachdem die Spectre Fixes in den Microcode der Intel CPUs gepatched wurden, stinkt der Xeon gegen den Epyc extrem ab. Und Epyc ist auch noch deutlich günstiger.

…und Intel stand nur zwei Stände weiter…

Balls of Steel, AMD! 😀

Fehlfarben

Gestern haben wir die Fehlfarben gesehen. Kennt die noch Jemand? War ziemlich knorke. Harter Punk der ersten Stunde. Unverzerrte Stromgitarren und dadaistisch- nachdenkliche Texte. Wir waren angenehm überrascht und sagen „Danke!“.

(c) Roland Bertram

Mode in Shimokitazawa

Wisst ihr was wirklich komisch ist?

Moment, ich fange am Anfang an. Ich trage gerne Skaterklamotten der 1990er Jahre. Fette Osiris Schuhe, Carhartt und Dickies Hosen, etc..

Genau so laufen die Leute in Shimokitazawa rum.

Außerdem trage ich gerne so alte Kutschermäntel. Auch das ist schwer angesagt. Und wenn Du dich einmal im Kreis drehst siehst Du bestimmt 3 Leute, die ne Gitarre o.ä. auf dem Rücken geschnallt haben. Im Übrigen hält sich das Geschlecht da nach meiner Einschätzung in Waage. Hierzulande habe ich das Gefühl, dass eher Jungs die klassischen Pop/Rock-Instrumente spielen.

Ich finde es deswegen so erstaunlich, weil meine Mode eher was mit der Hip-Hop/Skate-Punk Kultur rum um Braunschweig herum zu tun hat, in der ich aufgewachsen bin. Also kann dies nicht von irgendwelchen Anime/Manga und Japano Weaboo shit kommen.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich dort besser hin passe. Ich kann nicht sagen warum, aber dort wirklich Leben und Arbeiten kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Vielleicht ist es so, dass ich Tokyo in meiner Plastikwelt in toller Erinnerung behalten möchte und die dunklen Seiten des Alltags nicht erleben will.

Aber ich mag Deutschland und meine kleine surreale Welt auch viel zu gerne, als dass ich dieses Land verlassen möchte. Ich mag meinen Job und meine Freunde. Meine Familie sowieso. Aber die war ja auch mit 😉

Vielleicht ist es so wie Klaus-Jürgen, der seit 23 Jahren immer wieder in dem selben, kleinen Nest in Dänemark Urlaub macht. Der ist schließlich auch nie ausgewandert.

Heimweh.

Ich sitze gerade im ICE 1. Klasse Abteil und versuche mir die Zeit bis nach Braunschweig totzuschlagen. Die anderen Mitreisenden versuchen derweil zu schlafen. Sollte ich auch, aber irgendwie bin ich noch nicht ganz wieder runter gefahren. Mein Kopf ist noch zu voll. Zu frisch sind noch die vielen Eindrücke und die tolle Zeit, die wir im (hust*hust) Land der aufgehenden Sonne erleben durften.

Wir sind heute morgen um 06:00 Uhr Tokioer Zeit aufgestanden.  Nun ist bereits 02:00 Uhr Nachts. Hier im Zug allerdings ist es gerade 19:00 Uhr geworden. Der Körper nimmt einem das Spiel mit den Zeitzonen wirklich übel. Ich versuche meine Gedanken und insbesondere Termine für die beginnende Woche zu sammeln, aber viel ist da nicht los zwischen Schädeldecke und Unterkiefer.

Merklich nervös und unruhig schaue ich auf die Uhr. Ich habe komplett das Zeitgefühl verloren. Mein Chronograph, eine alte CASIO G-SHOCK GS-1100, die ich vor Jahren im Schrott fand und aufgearbeitet habe, zeigt noch die Zeitzone der vergangenen Tage an.

Was nehme ich also mit aus der Woche, auf die wir uns so lange gefreut haben? Ich habe jedes mal das Gefühl, dass ich als besserer Mensch wieder komme. Das liegt an mehreren Dingen. Zum einen ist es die Art und Weise wie dir Japaner gegenüber agieren, wie sie dich behandeln, wie sie dir helfen. Obwohl Du als Kerl lange Haare hast und sie noch schlechter englisch können als du selbst. Es ist egal wie du aussiehst. Du wirst so behandelt wie jeder andere. Ob du ein Mensch im Business-Anzug oder ein Kaputter Punker bist. Das spielt erst einmal keine Rolle.

Damit kommen wir dann auch schon zum anderen, vielleicht viel wichtigeren Punkt. Ich fühle mich dort angenommen. Ernst genommen. Ich bin ein Mensch, wie ich einer bin. Und damit bin ich leider nicht wirklich die Normalität der Gesellschaft. Viele Leute glauben, ich hätte mir das so ausgesucht. Aber das habe ich nicht. Genauso wenig wie jemand, der homosexuell ist. Wenn ich versuche „normal“ zu sein, fühle nicht nur ich mich unglücklich sondern die anderen Menschen merken, dass es ich um eine Fassade handelt. Oder warum trägst Du diesen Haarschnitt? Warum hörst Du diese Musik? Weil sie dir gefällt. Aus seiner Haut kann man nur bedingt. Klar versuche ich mich anzupassen und nehme eine Menge Rücksicht. Genauso wie ich möchte, dass mich andere akzeptieren, möchte ich den Anderen aber auch nicht vor den Kopf stoßen. Wenn ich schwul wäre würde ich ja auch nicht überall rum rennen und schreien „Yo, ich bin Neo und ich bin übrigens schwul!“. Hab ich euch schon erzählt welches meine sexuelle Orientierung ist? Eher nicht… Es ist so wie ein VWler, der dir direkt nach seinem Namen sagt, er sei AT. Affig. Ähm…

Worauf wollte ich hinaus? Genau. Die Japaner scheren sich *erstmal* ’n Dreck darum wer du bist. Das ändert sich, wenn es darum geht ihr Angestellter zu sein, oder ein Schüler oder bla. Aber wenn Du ein Mensch bist, der eine Frage hat, etwas kaufen möchte, den Weg nicht weiß, oder da einfach mal durch will, weil jemand im Weg ‚rum steht, dann ist das was Du bist völlig Jacke wie Hose. Und dies ist das Gefühl was ich meine. Dieses Positive und Vorurteilsfreie. Das gibt einem so viel Energie und Freude. Es hat sich ein Juniohighschool Mädchen neben mich gesetzt. Trotz meiner Stiefel und Ledermantel. In Deutschland wird man abwertend angeschaut und die Leute machen einen großen Bogen um dich.

Ich denke, ich komme mit einer positiveren und bescheideneren Einstellung zurück.

Warst Du schon mal in Japan? Fahr hin, schau es Dir an. Glaub mir, Du wirst verstehen was ich meine.