Wir freuen euch uns zu sehen

Ich war mal wieder in Westpeine und schaute mir eine meiner deutschen Lieblingskapellen an. Böse Zungen behaupten ja, sie seien Talentverschwendung. Mal ganz abgesehen davon, dass ich sie für sehr intelligente Künstler halte, denn – wie auch Helge Schneider schon mal in einen Interview bemerkte – ist ‚lustig‘ manchmal schwerer wie (<- das ‚wie‘ übernehme ich aus dem Interview) ernst. Und davon ab, wenn die Mitglieder der vielsten Band der Welt Spaß an ihrer Arbeit haben und damit auch noch ihren Lebensunterhalt bestreiten, dann ist das alles andere als Talentverschwendung. Überlegt euch doch nur mal wie viele Menschen irgendeinem monotonen Job nachgehen, aber eigentlich viel lieber wären Künstler, Fußballer, Systemanalytiker oder Staplerfahrer geworden… Das passt also schon so.

Ich sah also erneut die KNORKATORen live. Im übrigen das erste Mal bei einem eigenen Konzert und nicht bei einem Festival. Und das war tatsächlich anderster, als ich es erwartet hätte. Man hat einfach gemerkt, dass Knorkator Zeit hatte um ihrer ganzen Verrücktheit freien lauf zu lassen. Das beinhaltete eben auch eine geschmückte Halle und darauf abgestimmte Lichtdeko.

Wir (ich + eine Freundin) kamen – wie so oft in meinem Leben – etwas später an. Aber bei einem Rockkonzert schadet das ja nicht. Die fangen eh wieso immer später an. Und irgendwie nahm ich auch an, dass es eventuell so etwas wie eine Vorband geben würde. Die gab es aber nicht.

Als wir die Halle betraten spielte die vielste Band der Welt gerade das erste Lied „Alter Mann„. Perfekter Beginn und perfektes Timing für uns. Dumm war nur, dass irgendwie alle Menschen der Meinung waren, sie müssten direkt am Eingang stehen bleiben. Da war es nämlich unglaublich eng und konnte leicht klaustrophobisch werden. Weiter vorne, so sagte man uns, soll es relativ weitläufig gewesen sein.

Das Konzert war davon abgesehen aber wirklich beeindruckend gut. Und manchmal auch ungewohnt emotional (Liebeslied). Da hat mir Kasumi ein bisschen im Arm gefehlt. Die Setlist bekomme ich beim besten Willen nicht mehr zusammen. Das Konzert war lang. Sehr land. Weit über zwei Stunden ohne Pause. Da es so voll war, kamen wir auch nicht zu den Theken durch, wo man hätte Bier kaufen können. Das wiederum sorgte dafür, dass ich das komplette Konzert nüchtern miterlebte und jedem Leser so glaubwürdig versichern kann: Scheiße waren die gut! Srsly. Die Professionalität, das spielerische können und die Bühnenpräsenz waren echt beeindruckend. Ebenfalls die Liedauswahl. Altes (Konflikt, Der Buchstabe) wie Neues (Du bist Schuld; Zähne putzen, pullern, ab ins Bett).

Es hat super Spaß gemacht und ich werde nächstes mal wenn Stumpen, Alf und BuzzDee in der Nähe sind sicher wieder zu Besuch sein.