Schnitzeljagt Part 2

Nachdem Frühstück dauerte es nicht mehr lange bis wir zur Landung in Peking ansetzten. Ab hier waren wir schon mega-auferegt und mega-stolz. Wir setzen das erste Mal Fuß auf den asiatischen Kontinent. Schon im Flugzeug versorgt man uns mit Infos zu den Anschlussflügen. Wir müssen zu Gate E24. Okay. Soweit so gut. Nach der Landung haben wir circa 1 Stunde und 20 Minuten dieses Gate zu finden. Am Flughafen sind aber tatsächlich – wer hätte es gedacht – alle Durchsagen auf Chinesisch. In Peking angekommen suchen wir also nach verwertbaren Infos wie wir zum Gate kommen. Am Informationsdesk hat man meine Anfrage, ohne mich zuende sprechen zu lassen sofort mit „Transfer is downstairs“ abgewimmelt. Sehr viel wollte man hier nicht mit uns sprechen. „Downstairs“ wartete eine weitere Kontrolle des Handgepäcks und eine Sicherheitsschranke mit Metalldetektor. Auch hier befand man uns für okay und wir durften weiter. Glücklicherweise ist der Flughafen in Peking nicht so ein Megakomplex wie in Frankfurt, denn sonst wäre das mit der Umsteigezeit knapp geworden. Als wir endlich Richtung Gate E24 durften, war es schon nach 12:20 Uhr Ortszeit. Ab 12:20 Uhr darf man schon einsteigen. D. h. die ersten Passagiere sitzen schon, während wir noch laufen. Nach einer kurzen Strecke sind wir jedoch auch mit an Bord.

Der Flieger in dem wir jetzt sitzen ist wesentlich kleiner, älter und abgenutzter. Nicht so komfortabel wie eben, aber hiermit sind wir auch nur noch circa 3 Stunden unterwegs. Den größten Teil des Weges haben wir schon lange hinter uns. Ab hier sollte das alles ein Zuckerschlecken werden, dachte ich mir. Der Flug ging auch relativ schnell um. Circa 30-60 Minuten vor Landung bekamen wir dann Papiere für unsere Einreise. Diese müssen wir vorher ausfüllen und am Flughafen in Japan gewährt man uns dann entweder, dass wir ins Land dürfen oder lehnt uns ab. Ernste Geschichte. Die Japaner sind da streng. Wer eine kriminelle Vorgeschichte hat, braucht sich eigentlich gar nicht erst auf die Reise machen, denn solche Leute werden hier aussortiert.

Am Haneda-Flughafen in Japan angekommen, habe ich erstmal eine Toilette aufgesucht. Mir wurde hier sehr schnell bewusst, dass ich tatsächlich in Japan bin. Alter Schwede waren das geile Toiletten. In der Toilettenkabine hatte man wahnsinnig viel Platz sich hin und her zu bewegen und das Klo selbst war ein Traum. Sauber und technisch super ausgestattet mit Popodusche und allem anderen Schnickschnack. Sobald ich mich gesetzt hatte ging „Otohime“ los und tat ihre Arbeit. Für diejenigen die nicht wissen, was das ist: Hier ist die Antwort!

Nach meinem spannenden Toilettengang machten wir uns auf Richtung Einreisekontrolle. Man gewährte uns beiden ein 90-Tage Visa. Vielen Dank. 🙂 Unser Gepäck habe ich auch relativ schnell finden können. Jetzt müssen wir nur noch vom Flughafen zum Apartment kommen, dass wir über Airbnb gebucht haben. Aber wie? Mit der U-Bahn klar. Aber welche genau? Wir schauen auf unserer ausgedruckten Wegbeschreibung nach und werden nicht sehr schlau daraus. Neo fragt kurzerhand bei einer freundlichen Dame am Busticket-Schalter auf Englisch nach und sie erklärt unsere Reiseroute. Wir müssen zweimal umsteigen. Oh. Na gut. Letztendlich stellte sich das alles als gar nicht so furchtbar schwierig heraus, denn in jeder Bahn gibt es elektronische Anzeigetafeln auf denen der nächste Stopp einmal in Kanji und einmal in romanischen Buchstaben steht. 😛 Das ist also alles machbar ohne Japanischkenntnisse. Und ein paar Zeichen kann ich ja auch lesen, von daher… Wir haben uns übrigens dafür entschieden „Passmo“ zu benutzen. Das ist eine Karte mit einem gewissen Guthaben mit dem man Bahn fahren kann. Der Betrag wird sobald man durch die Schranken an der Station geht automatisch abgezogen. Man kann die Karte jederzeit an einem Automaten wieder mit Geld aufladen.

An der Station Shimokitazawa angekommen, sollten wir nur noch ca. 15 Minuten zu Fuß gehen um zu unserem Apartment zu kommen. Irgendwie haben wir es trotz super einfacher Route geschafft uns kurzzeitig etwas zu verlaufen. War aber keine große Abweichung wie ich feststellte nachdem ich Google Maps befragte. Wie ich das gemacht habe? Offenes WLan-Netz gesucht, gefunden, verbunden, App geöffnet. Vor Reisebeginn sagte man uns, dass das mit dem freien WLan in Japan schwierig ist. Ich bin mir unsicher, ob das stimmt. Aber ab hier sollte das eh kein Problem mehr sein, denn in unserem Apartment wartet schon Pocket-Wifi auf uns.

Den Schlüssel für unser Apartment fanden wir wie angegeben im Briefkasten. Alles sah exakt so aus, wie wir es erwartet haben. Nur eine Sache hat uns sehr verwirrt. In Japan gehen Schlösser andersherum auf… Das hätte man uns sagen können finde ich. Wenn man in Deutschland versucht ein Schloss zu öffnen dreht man den Schlüssel immer in die Richtung weg vom Schloss, richtig? In Japan dreht man den Schlüssel in die entgegengesetzte Richtung. Es fühlt sich beim Aufmachen so an als würde man abschließen. Versteht man was ich meine? ^^°

Jedenfalls sind wir angekommen. Alles ist sauber. Alles ist schön. Hier können wir bleiben. Die Schnitzeljagd ist hiermit erstmal vorbei.

Bis bald

Kasumi