Cateriam ?

Oh man. Katzencafe. Jaja, Japantouristen müssen natürlich immer in ein Katzencafe. Wir waren das letzte Mal in keinem. Aber man will ja nicht mit den gängigen Klischees brechen. Also haben wir das heute nachgeholt. Wir waren im Cateriam

Egal was Tierschützer jetzt sagen mögen, an Tierquälerei erinnert dies wirklich nicht. Die Mitarbeiter sind sehr liebevoll zu den Katzen und wir wurden zu beginn angehalten, dass wir die Katzen in keiner Weise stören dürfen. Kinder unter fünf Jahren sind verboten. Kinder unter 12 Jahren dürfen nur in Begleitung der Eltern das Cafe betreten. Außerdem mussten wir unsere Schuhe ausziehen, uns gründlich die Hände waschen und anschließend mit Alkohol desinfizieren. Erst dann durften wir zu den Katzen.

Das Cafe hat eine ziemliche Wohnzimmeratmosphäre. Man sitzt irgendwo rum und die Katzen laufen da so lang. Sie scheinen schon sehr früh an Menschen gewöhnt zu sein, denn sie sind extrem zutraulich. Die Mitarbeiter passen ständig auf, dass man den Katzen nicht zu viel abverlangt und sie in Ruhe „leben“ können. Eigenes Katzenfutter mitbringen ist verboten. Und sonst auch dürfen die Katzen nicht gefüttert werden. Man konnte zwischen 30 und 60 Minuten Aufenthalt wählen. Wir waren nur 30 Minuten da, merkten aber, dass das doch ziemlich knapp von der Zeit her war.

Eigentlich kann man sagen, dass das Katzencafe nichts anderes als ein normales Cafe mit kleiner Auswahl ist. Es gab nur eine Hand voll Dinge zu bestellen. Der einzige Unterschied ist, dass da Katzen rum laufen. Die Katzen werden nicht besonders dressiert oder anderes. Sie laufen da einfach nur lang. Wie bei Dir zu Hause…

Japan… again!

Ohayo!

Nun sind wir endlich wieder in Japan. Und diesmal habe ich sogar meinen Geburtstag hier feiern können. Yay!

Wir sind diesmal mit einer 787 geflogen, die fürchterlich laut war. Aber das haben die Boeings wohl so an sich.

Im Flugzeug war es fürchterlich warm. Letztes Mal war es fürchterlich kalt. Vielleicht wirds dann nächstes Mal sehr angenehm?

Japan Airlines hieß diesmal die Fluggesellschaft, die uns nach Tokyo brachte. Es war wirklich merkbar anders als mit Air China. Nicht besser oder schlechter. Aber anders. Air China ist irgendwie deutscher… ähh, strikter. Strenger. Und durchgeplanter. Japan Airlines ist wesentlich freundlicher. Air China war nicht unhöflich, aber sie haben keine Zeit an Höflichkeiten verschwendet. Japan Airlines nahm sich immer die Zeit für Freundlichkeit. Bei Air China gab es wesentlich mehr Getränke und Snacks. Dieses Mal hatten wir fast ein bisschen zu viel Durst.

Interessant ist die Sauberkeit. Von der Toilette konnte man diesmal nach 11h Flug quasi noch essen. Beim Air China Flug waren die Toiletten schon nach wenigen Stunden nicht mehr benutzbar. Man hatte das Gefühl, das der komplette Toilettenraum als Kloschüßel angesehen wurde.

Ansonsten war es schön. Wir saßen in der Mitte. Unser Gepäck ist vollständig angekommen.

Ich habe übrigens Geburtstag. Achja, sagte ich ja schon ^.^

Gefühlt wo anderst.

Eine Dienstreise hat ja auch immer etwas spannendes. Endlich trifft man mal die Menschen, mit denen man seit langem zusammen arbeitet. Dieses mal war es Elmshorn.

Ich war zu Gast bei einem Airbaghersteller, den das Unternehmen, in dem ich angestellt bin, seit Jahren betreut. Neben mir war noch ein Kollege und Büronachbar dabei sowie weitere HPC-3.Level Admins aus Schweden, den USA und Indien.

Dienstag Morgen hin und Mittwoch Abends zurück. Nicht lange und zugegeben etwas stressig. Dafür ist man aber schnell wieder zu Hause. Viel gesehen von der Stadt habe ich nicht, wir waren die meiste Zeit am Arbeiten. Das was ich von der Stadt sah vermittelte mir den Eindruck, dass es nicht wirklich schlimm ist, wenn ich nicht mehr Zeit in ihr verbringe. Leider….

Aber wisst ihr was das beschissenste war? Diese verkackten Duschen im Sportlife Hotel. Meine Fresse. Das diese Geräte nur in homöopathischen Dosen Wasser verteilen ist dabei nichtmal das Schlimmste. Nein, es war die Tatsache, dass die Geräte Buchstäblich im Sekundentakt ihre Temperatur wechselten. Und dabei nicht ein klein wenig oder mittelviel. Nein, verdammte Scheiße, das Ding knödelte im Sekundentakt von arschkalt auf brüllend heiß. Das ging garnicht klar. Ich hab mich auch mit anderen Hotelgästen unterhalten. Diese haben es ebenso erlebt. Fuck, Sportlife, was stimmt bei euch egtl nicht? ???

Klassenfahrt.

Damals, als ich noch zur Schule ging, da waren die Klassenfahrten immer etwas ganz besonderes. Das hat sich heute nicht geändert. Der einzige nennenswerte Unterschied ist die Tatsache, dass der Lehrer nun gemeinhin als Vorgesetzter gilt und mich dafür bezahlt, dass ich in seinem Unterrichtsraum anwesend bin. Man könnte also von einer Dienstreise reden. Aber das hieße ja, dass ich nun alt sei und sowas. Ich nenne es daher Klassenfahrt 🙂

Am 14.09.2017 musste ich mich also früh morgens von meinen Liebsten verabschieden und machte mich, wie immer, auf den Weg zur Arbeit. Nur hatte ich heute einen großen Oma-Trolli dabei, den ich hinter mir herzog.

2017-09-14

07:30

Treffen war 07:30 Uhr und ich war sogar etwas zu früh am Start. Abfahrt sollte 0800 sein. Aber wie schon zu Schulzeiten kam man zu spät los.

Damals, da saßen die coolen Kids immer ganz hinten im Reisebus. Und genau das taten wir CAE/HPC-Admins nun auch. Letzte Reihe und das erste Bier – fuck yeah! I like my job.

Unterwegs hielten wir bei einem Edeka irgendwo im Nirgendwo. Dunno. Unwichtig.

Hab ich eigentlich schon erwähnt wo es hin ging? Wismar. Und genau da kamen wir um 12:30 Uhr an. Im Hotel „Alter Speicher“ um genau zu sein. War cool da. Und es gab WLAN. Was will man mehr?

13:30

Stadtführung. Wir sahen ein paar Kirchen, die wieder aufgebaut werden und solche, bei denen das nicht der Fall ist. Ich sah eine Menge interessante Orte, an denen ich liebend gern etwas mehr Zeit verbracht hätte, aber leider ist man in so einer Stadtführung ja an ein Programm gebunden und muss von Ahh nach Beh hetzen.

Unwichtiges am Rande: Karstadt wurde hier gegründet und das Stammhaus befindet sich auch noch am Karstadtplatz.

Eine wirtschaftliche Idee aus alter Zeit, die heute so nicht mehr existiert: Dort war ein Haus. Dieses Haus hatte einen Eingang durch den man in einen Flur gelangt. Von diesem Flur ging rechts eine Kneipe und links ein Friseur ab.

Friseur + Kneipe damals im ziegelsteinfarbenen Haus

Man zog sich also einen Zettel beim Friseur und während man wartete ging man rüber in die Kneipe. War man an der Reihe kam der Barbier rüber und holte Dich ab. Du gingst zusammen mit Deinem Bier in der Hand rüber zum Friseur und liest Dir die Haare schneiden. Nachdem Du wieder wunderschöne Haare hattest, bezahltest Du den fixen Barbier und gingst rüber in die Kneipe um deine Zeche zu begleichen und dein Glas abzugeben. Ach, der Egon von Nebenan ist ja auch da! Dann bleibst Du halt noch schnell auf ein weiteres Bierchen. Und dann kam auch schon Werner, der musste ebenfalls zum Friseur. Er hat gerade bei einer neuen Rederei angefangen und alle hören ihm gespannt zu, wie er von Dirnen in Warschau schwärmt. … Anyway

Ich finde dieses Konzept sollte man wieder aufleben lassen. Den Friseur gibts nicht mehr. Auch die Kneipe ist nicht mehr da. Aber das Haus steht noch.

Wieder zurück im Hotel hatten wir so etwas, was man in anderen Firmen „Betriebsversammlung“ nennt. Eine interne Informationsveranstaltung halt, damit die Admins auch Wissen, warum sie die Softwareentwickler hassen und umgekehrt 😉 .

20:00

Irgendwie war es ja kurz vor der Wahl und ganz ’schland war mächtig aus dem Häuschen bald mal wieder ein kleines Kreuzchen zu machen um die Illusion aufrecht zu erhalten, sie könnten die wirtschaftliche und politische Ausrichtung dieses Landes in irgendeiner Weise mit lenken. War das zu hart formuliert? Nun seis drum, es geht hier auch um etwas anderes als um eine Grundsatzdiskussion zum Thema „Demokratie“ und „Demokratieverständnis“.

Was ich eigentlich vorhatte zu berichten ist die Tatsache, dass das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) auch im Hotel war und eine Sondersendung zum Thema „Bürgerstimmen zur Wahl“ hatte. Man bat uns doch auch ein bisschen vor der Kamera rum zu sitzen und interessiert zu tun. Alle Getränke gehen aufs ZDF! Alles klar, dann kann ich meine gezahlten Gebühren also nochmal versaufen. Mach ich!

Das Interview fand dann nächsten Morgen statt. Und als Gage gab es eine Morgenmagazin Tasse. Yay, kann man mit rumprollen….nicht.

2017-09-15

10:00

Hafenrundfahrt.

Dachten wir jedenfalls alle. Eigentlich war es das ja auch. Allerdings in einem echten Segelschiff. Meine Fresse, das war beeindruckend.

So ein Schiff ist unglaublich entspannend mit seinem seichten Wellengang
Das ist nicht gestellt. Mein Kollege Rob arbeitet wirklich und telefoniert per VPN nach Hause.
schöön…
Anker…..
Seeeegel….

14:00

Wir waren wieder im Hafen und ich nutzte die Gelegenheit endlich mal etwas von der heimischen Kultur aufzusaugen. Auch wenn es in 45 Minuten schon wieder weiter gehen sollte, lies ich es mir nicht nehmen noch fix in den Plattenladen vor unserem Hotel rein zuhuschen.

Und ich fand tatsächlich zwei beeindruckende Schätze. Zum Einen einen polnischen Metal-Sampler aus dem Jahr 1984, auf dem neben Manowar und Metallica auch Loudness und Earthshaker aus Japan vertreten sind. Das gute Stück nennt sich „Hell Comes To Your House“ und wurde vom Label „Music For Nations“ verlegt.

Außerdem fand ich eine eventuell noch viel beeindruckendere Platte. Es handelt sich um ein ausgemustertes Exemplar der Stadt- und Kreisbibliothek Grimmen. Kleeblatt № 14 – Electronic-Pop heißt das gute Stück und ist – wie könnte es anders sein – bei Amiga in der DDR im Jahr 1985 erschienen. Der sozialistische Zweck dieser Platte ist der Verbreitung sozialistisch-elektronischer Musik! Nein, keine Ahnung was sich die Staatsmacht dabei gedacht hat, aber sie bildet ein authentisches Bild der damaligen, wenig gesäten, elektro Künstler der DDR ab. Ich jedenfalls hatte von Julius Krebs, Hans-Hasso Stamer und Wolfgang Paulke vorher noch nie etwas gehört. Ich frage mich ja weiterhin wo die ihr Equipment her hatten. Auf dem Cover hinten ist deutlich zu sehen, das westliche Technik, wie Moogs oder Commodore 64 im Gebrauch sind.

Die ganze Platte kann hier angehört werden. Und sie ist es wirklich wert gehört zu werden.

Die dritte Platte wurde mir von einem Kollegen empfohlen. Es war „Revolutions“ vom alten Herrn Jarre. Gegen den kann man eigentlich sowieso nichts haben, nur habe ich mich in der Vergangenheit noch nicht in dem Ausmaß mit ihm beschäftigt, wie es mir lieb wäre. Also griff ich auch hier zu und wurde nicht enttäuscht.

14:45

Actionpainting. yay, so mit Farbe rum schmaddern in Ganzkörperwürsten? Denkste, wir haben eine ca 15x15cm Leinwand bemalt, die mit einem Fischernetz besponnen war. Und da das Ganze so unspektakulär war, werde ich auch nicht weiter berichten. Dort, wo gemalt wurde, sollten wir auch Essen und die Zeit verging und ich vertrieb mir mit Rob selbige indem wir durch die alten Stadionruinen vom Wismarer Sportclub (Name von der Redaktion geändert) wanderten.  Das war doch recht unterhaltsam und skurril.

Beim Essen war unser Chef, der eigentlich nicht viel Alkohol trinkt, der Meinung, er müsse uns allen den ein oder anderen Schnaps ausgeben.

~20:00

Ich bin mir nicht sicher wann es zurück ging, aber es war stockduster und wir gingen durch einen Park. Die Mehrheit der Leute fuhr Bus, aber nachdem ich ja im Juni wegen einem doppelten Bandscheibenvorfall im Krankenhaus lag, versuche ich im allgemeinen mich mehr zu bewegen und überredete daher ein paar meiner Kollegen es mir gleich zu tun. Also auch zu Fuß zu gehen, und dem Bus den Rücken zu zukehren.

Flyer der Fellfresse

Irgendwann gingen wir dann zur Metal-Kneipe in Wismar. Sie nennt sich Fellfresse. Ich finde dies ist ein vorzüglicher und überaus treffender Name. Die erste Band war eine Cover-Kombo die aber durchaus Können Bewies. Teilweise dachte man, AC/DC persönlich gibt sich die Ehre und spielt heute in Wismar. Gecovert wurde alles, was man als Klassik-Rock bezeichnen kann.

Die zweite Band war Mainpoint mit ihrem 2m Hünen am Bass und Gesang. Durchaus angenehme Musik. Stilistisch sehr klassischer Metal mit viel Satan und Blut und Jungfrauen und so. Nachdem Konzert hat der im wahren Leben lammfromme Sänger dann mir und ein paar Anderen ein Bier spendiert und sich länger mit einen meiner Vorgesetzten unterhalten. Die Gemeinsamkeit beider ist das Geburtsjahr und die Leidenschaft für gitarrenlastige Musik.

Mainpoint Live 2017 in der Fellfresse

Das Brauhaus in Wismar mit eigenen Bierkreationen ist nicht verkehrt, aber macht viel zu früh zu. Daher schreibe ich auch nicht viel darüber, denn ich kam immer zur letzten Runde…

Irgendwann vielen wir dann ins Bett.

(…to be continued…)

Fazit:

Ich hätte mir mehr Freizeit gewünscht. Die hatten wir nur kurz am Samstag Nachmittag ab 17 Uhr. Und natürlich haben um diese Uhrzeit die ganzen kleinen Lädchen, die eine Stadt ihren Charakter verleihen, schon zu. Ein zu straffes Programm für eine eher ruhige Stadt, die mit Geduld erkundet werden möchte, fernab vom Tourismusguide, der einen durch die Straßen scheucht.

 

Back! (-stein)

Nachdem unser alter Server abgeraucht ist, haben wir nun neue Wege beschritten und lassen unseren Blog fremdhosten. Jaja, ich werde alt und faul und selbst meine Mails hoste ich nicht mehr selber, sondern bezahle Geld, damit es Jemand tut (mailbox.org).

Ich hatte natürlich, dumm wie ich bin, nur die plain html-Seiten unserer alten Beiträge gesichert. Somit sind nur die Texte und nicht mehr unsere Bilder vorhanden. Anhand der Namentags könnten wir diese aber den Posts wieder zuordnen. Ob und wann wir das machen, kann ich aber nicht sagen. Aber wenn wir mal ganz viel lange Weile und Zeit haben, könnte das durchaus passieren.

Ach, btw, wir fahren im März 2018 wieder nach Tokyo. Yay. \o/

Ich will wieder nach Hause…

Seit ich ungefähr 13 Jahre alt war, war Tokyo für mich immer ein Sehnsuchtsziel. Ein Ort den ich soooo gerne einmal live sehen würde, aber der so furchtbar viele Kilometer weit weg liegt. Ein Ort der schon etwas verklärtes hatte, alleine durch die Ferne und scheinbare Unerreichbarkeit. Man könnte sagen, dass als Teenager Tokyo sowas wie mein Shangri-La (oder auch Utopia, aber ich mag die Bezeichnung Shangri-La lieber ;-)) war. Natürlich schwebte da im Hinterkopf der Gedanke, dass all das ganz anders aussehen könnte als ich es mir ausmale. Vielleicht wäre es ja ganz grässlich, wenn ich jemals im echten Tokyo unterwegs wäre. Aber da ich es nicht wusste und es mir reichlich unrealistisch schien, in absehbarer Zeit eine solche Erfahrung zu machen… Nun was sollte ich schon tun? Ich konnte es nicht überprüfen. Trotzdem… Tokyo ging mir nicht aus dem Kopf. Und das so sehr, dass ich in regelmäßigen Abständen vom Flug bzw. dem tatsächlichen Aufenthalt in meinem Shangri-La träumte. Da waren wilde Reisen über Felder und Schwimmbecken in fliegenden Bussen in meinem Kopf und ich habe mich vorzüglich mit zwei kleinen Japanerinnen bei meinem erträumten Austausch unterhalten… Ich wollte es so gerne wissen – wie ist es denn jetzt in Tokyo? Traumhaft schön? Oder eigentlich gar nicht so besonders?

Nun… jetzt waren wir ja da. Von daher weiß ich so ungefähr wie es da ist. Wir haben vielleicht nicht jede Ecke gesehen, aber einige doch sehr schöne Seiten von Tokyo entdeckt. Am nachhaltigsten beeindruckt mich immer noch die Höflichkeit und die gegenseitige Rücksichtnahme der Menschen untereinander. Die malen da einen Strich auf dem Boden und die Menschen stellen sich alle brav in Reih und Glied da an? Sowas gäbe es in Deutschland nicht. Keiner drängelt beim Ein- und Aussteigen aus total überfüllten Bahnen? Wo gibt’s denn sowas… Die Menschen stellen sich alle nur auf eine Seite der Rolltreppe? …Ich hörte davon, dass es Länder gibt wo die Menschen sowas tun, aber gesehen habe ich das so konsequent noch nirgends. Man entschuldigt sich gegenseitig, wenn man jemand anderen den Platz wegnimmt? Wie idealistisch… Jeder Verkäufer begrüßt jeden einzelnen Kunden im Laden? Fast schon unheimlich. Und ja… der Service. Es gibt Service und Kundenfreundlichkeit in diesem Land die seinesgleichen sucht. Ernsthaft.

Es ist mir dabei übrigens herzlich egal, ob diese Freundlichkeit vorgespielt ist oder nicht. Wenn mir eine kleine Verkäuferin trotz nicht vorhandener Englischkenntnisse mit Händen und Füßen versucht meine Frage zu beantworten und dabei nicht die Geduld verliert, rechne ich ihr das hoch an. Auch wenn sie dabei die ganze Zeit innerlich flucht. Das nennt man Kundenservice. Sollte man in Deutschland auch mal drüber nachdenken. Ich arbeite auch im Kundenservice und habe recht schnell gelernt: man lächelt Kunden immer an – auch wenn man sie gerade am liebsten verprügeln möchte. Japaner sind da Meister drin. Äh… also im Lächeln.

Ja also wo war ich nochmal? Ach ja in Tokyo. Und also… das ist so. Ich täte da gerne wieder hinfliegen. Ich war jetzt da und leider 😉 hat es mir gefallen. Das Sehnsuchtsziel ist auch nach dem Aufenthalt dort immer noch ein Sehnsuchtsziel. Daran hat sich nichts geändert. Wie das sein kann? Naja wir haben uns halt so willkommen… so Zuhause gefühlt. Wir kamen uns dort gar nicht so fremd vor und wie schon oben beschrieben, waren die Menschen echt toll und… alle so hübsch klein. 🙂 Wir haben uns wirklich arg heimisch gefühlt als wir feststellten das alle Japaner ungefähr unsere Größe haben und auch sonst wirkte alles so vertraut. Jedes Mal wenn Neo Bilder aus Japan anschaut sagt er „Oh da sind Bilder von Zuhause.“ Interessanterweise habe ich dieses Phänomen auch bei einem Kollegen hier auf der Arbeit beobachten können, der sein 20-jähriges Reiseziel (Dänemark) auch als sein Zuhause bezeichnet. Er beschrieb es so: „Du merkst es schon wenn du über die Grenze kommst. Dein ganzer Körper entspannt sich…“ Er zählt jedes Jahr die Tage, bis zu seinem nächsten Urlaub und fühlt sich immer wieder grundentspannt sobald er da ist/war. Ich kann es ihm nachfühlen… und das nach nur einem Trip ins Land der aufgehenden Sonne (meine Traumreisen mal nicht mitgezählt, denn dann war ich schon unzählige Male dort ;-)).

Klar. Tokyo bzw. Japan hat bestimmt auch seine hässlichen Seiten. Nur schien es die zumindest während unseres Aufenthalts sehr gut zu verbergen. Da war lediglich ein kurzer Moment, wo uns/mir jemand etwas auf deutsch (?) hinterher gerufen hat. Aber davon fühlten wir uns jetzt nicht so furchtbar gestört. Ich habe es zuerst gar nicht richtig wahrgenommen. Auch wurden wir (wie es viele im Internet meinen) nicht aufgrund unseres exotischen (:D) Aussehens angestarrt. Also können wir über diese „Schattenseiten“ nicht wirklich viel erzählen. Dafür war unser Aufenthalt wohl nicht lange und intensiv genug… oder wir sind zu blind um sowas überhaupt zu sehen. 😉

Wie auch immer. Es gibt noch etliche Dinge die wir/ich in Tokyo gerne ansehen möchte/n. Wir sind mit diesem Ort und diesem Land noch lange nicht fertig. Ständig kreisen unsere Gedanken wieder um unseren nächsten möglichen Besuch dort. Momentan ist der Zeitpunkt recht ungewiss, da wir aufgrund des Projekts „Umzug“ unsere kompletten zeitlichen Ressourcen gebunden haben und auch finanziell schauen müssen, ob und wann wir uns so ein kostspieliges Vergnügen wieder leisten können.

Dennoch: Wir wollen gerne wieder nach Hause! 🙁

We’ve been X’ed

Unglaublich aber wahr, wir haben tatsächlich am Samstag, den 4ten März im Flieger nach London gesessen, um uns in Wembley X Japan live anzusehen. Wir sind dieses Mal vom Hamburger Flughafen aus gestartet. Nach Hamburg kamen wir per Bahn. Seit kurz vor 10 Uhr waren wir schon unterwegs. Die Fahrt mit der deutschen Bahn lief auf unserem Hinweg ohne Probleme oder Verzögerungen. Am Flughafen angekommen mussten wir durch die gewohnten Sicherheitschecks. Das ging hier allerdings wesentlich schneller als in Frankfurt, was unter anderem daran lag, dass wir nicht erst zig Kilometer Laufstrecke zurücklegen mussten um zum Gate zu kommen. Die Hamburger waren auch alle recht entspannt. Unser Check-In war also recht angenehm. Wir hatten sogar noch Zeit am Automaten ein Eis zu gewinnen. 😀

Wir gingen pünktlich an Bord und nahmen unsere Plätze ganz hinten im Flieger ein. Schon relativ schnell stellte ich fest, warum der Flug so billig war. Das Flugzeug war ganz schön heruntergekommen. Naja. Damit kommt man auch nach London. Also los geht’s.

In London angekommen mussten wir uns erstmal umschauen. Durch den Zoll ging es ganz schnell, nachdem wir freundlich erklärten kein Heroin, Exctasy oder Ähnliches mit uns führen. Jetzt mussten wir nur den Bus finden mit dem wir fahren wollten. Und wie und wo bezahlt man eigentlich das Busticket? Ein freundlicher Mitarbeiter am Flughafen teilte uns mit, dass wir dieses ganz einfach in bar bei dem Fahrer bezahlen könnten. Sehr cool. Das macht die Sache wesentlich einfacher. 10 Pfund soll die Fahrt kosten. Klingt etwas viel, aber letztlich waren es nur 8,50 Pfund und von Luton aus hatten wir ja auch eine ganz schön weite Strecke zurückzulegen.

Die Busfahrt hat ganz schön lange gedauert. Und irgendwie sah London aus dem Busfenster fernab vom Buckingham Palace und anderen Sehenswürdigkeiten ganz schön hässlich aus. Verdreckte Vorgärten, kaputte Zäune, Müll… herumliegende Kühlschränke und überall Überwachungskameras. Hauptsache wissen was die Leute machen. Ob die alles zumüllen egal. Hauptsache wir können sie dabei sehen! Prioritäten und so…

Am Shopping-Center von Brent Cross mussten wir umsteigen. Das nächste Busticket einer anderen Beförderungsgesellschaft mussten wir per Visa-Card zahlen. Im Bus mit dem es weiterging hing so ein hübsches Plakat auf dem stand man solle doch ja nicht zögern alles was einem ungewöhnlich erscheint zu melden… Die DDR lässt grüßen. Ein weiteres Plakat machte darauf aufmerksam, dass man nie wissen könne, ob ein Fahrgast nicht ein Kontrolleur in Zivil sei. Hach wie beruhigend. Da fühlt man sich so sicher und willkommen. Wir konnten sogar jede Bewegung der anderen Fahrgäste auf einem Monitor sehen, der die Bilder der Überwachungskameras übertrug. Herrlich! [/sarcasm end]

Angekommen an unserer Zielhaltestelle trennten uns nur noch wenige Meter von unserem Hotel, dass wir uns für diese eine Nacht ausgesucht hatten. Das war das London Travelodge Hotel in Wembley. Man empfing uns sehr freundlich (mit cctv ;-)) und fragte uns nach dem Grund unseres Aufenthalts. Als wir vom Konzert erzählten und wann es anfangen würde, wollte die Angestellte des Hotels uns gerne den Serivce eines Taxis anbieten. Das hatten wir eigentlich so nicht geplant, aber das Taxi sollte nur 8 Pfund kosten. 8 Pfund? Nur? Wir sind dabei. Wir baten Sie darum uns kurz Zeit zu geben unsere Sachen aufs Zimmer zu tragen. In ca. 20 Minuten sollte dann das Taxi vor der Tür stehen.Wir fuhren also super aufgeregt und glücklich in den vierten Stock des Hotels um zu unserem Zimmer zu gelangen. Das Zimmer hatte alles was man so braucht, aber keinen Luxus. Es war alles eher so zweckmäßig. Was jetzt nicht bedeuten soll, dass es schlecht war. So genau haben wir uns das alles aber eh nicht angeschaut. Erstmal Taschen/Rücksäcke abstellen und noch ein bisschen Klamotten wechseln. Neo hatte ein komplett anderes Outfit im Handgepäck mitgebracht, dass er jetzt schnell anziehen wollte. Extra fürs Konzert zusammengestellt. Mit Ledermantel, schwarzem Hemd und so. Wissen schon. Sah aus wie ein sehr edler Gothic. Ich hab mich hingegen kaum verändert. Ich hatte schon die ganze Reise über mein Lieblings-X-Shirt an und habe auch sonst nicht so viel Zeit in mein Outfit investiert.

Das Taxi stand wie vereinbart pünktlich unten auf dem Hotelparkplatz. Nachdem wir dem Fahrer aufgeregt erzählten wohin es gehen sollte, fing er ohne Umschweife an zu fahren. Letztlich wollte er zwar dann 9 Pfund haben, aber egal. Wir gaben ihm 10 und beließen es dabei. Schließlich hat er uns fast vor die Tür gefahren und bot an uns auch wieder abzuholen. Die Option ließen wir uns offen. Wir wussten nicht genau wann das Konzert enden würde. Und eigentlich hatten wir ja eh geplant zu Fuß zu laufen.

Ab hier beginnt der eigentliche Konzert-Bericht:

Außerhalb der Wembley Arena sahen wir direkt den ersten Merchandise-Stand. Die Schlange war lang und das obwohl eigentlich in ein paar Minuten die Vorführung des Filmes beginnen sollte. Unsere Entscheidung jetzt noch nichts zu kaufen, stellte sich später als goldrichtig heraus. Zuvor hatten wir im Taxi und auch bereits nach unserer Ankunft in London mehrfach Kontakt zu jemanden aus dem x-freaks-forum aufgenommen. Wir hatten geplant uns zu treffen. Sie sagte, dass sie gerade noch in irgendeiner Schlange ansteht. Wir sollten aber ruhig schon zu unseren Plätzen gehen. Wir würden uns dann später treffen. Wir wollten uns also direkt auf den Weg zu unseren Plätzen machen. Das funktionierte leider nur so mäßig. Neo musste nämlich erst seine Kamera abgeben. Die Kamera hatte ein wechselbares Objektiv und war daher leider nicht zugelassen auf dem Konzert. Er darf sie aber später wieder abholen.

Nachdem wir nun wirklich zu unseren Plätzen gefunden hatten, stellten wir fest: Wir hatten einen super Blick auf die Bühne. ^^b Und der Film fing auch erst an nachdem wir saßen. Wir waren also sogar pünktlich. 😀 Den Film kannten wir schon. Es handelte sich hierbei auch nur um eine gekürzte Fassung des We are X Films. Extra fürs Konzert zusammengeschnitten. Da ich das alles bereits kannte, rührte mich das Ganze nicht weiter. Ich beobachtete lieber das Treiben hinter der Leinwand. Da wurden Kabel verlegt und mit einer Taschenlampe irgendwas gesucht. Hmmm interessant. Neo hingegen war wohl irgendwie gerührt. Jedenfalls flossen da so ein paar Tränchen. Zugegeben der Film ist sehr traurig. Kurz bevor der Film zuende war, sah ich hinter der Leinwand eine bekannte Gestalt. Da stand Pata samt Gitarre. Bereit loszulegen. 😀 😀 Die Person aus dem Forum hatte inzwischen übrigens auch zu uns gefunden. Ich machte sie sowohl als auch Neo schnell auf meinen Fund aufmerksam. Kurz darauf endete der Film tatsächlich und die Leinwand ging sofort hoch. Da standen sie nun. X Japan. In voller Pracht und lebensgroß. So in echt. Verstehen? So zum Anfassen. Also zumindest, wenn man seeeehr lange Arme hätte. ^^

Eine tiefe verzerrte Stimme erklang und kündigte X an. Es wurde laut unter den Fans. Kreischen, Klatschen, begeisterte Rufe hallten durch die Arena. Jedes einzelne Mitglied inklusive Hide und Taiji wurde angekündigt und heftigst bejubelt. Von allen. Also naja… fast. Neo heulte. Unsicher ob man das auf der Bühne sehen/hören konnte. Auch ich war etwas überwältigt und zitterte wie Espenlaub. ^^° Und dann spielt Pata schon bei seiner Vorstellung kurz die Gitarre an… Meine Güte. Das klang gut. Das klang wie das worauf wir gewartet haben.

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Kurzer Einschub: Setlist

1. RUSTY NAIL
2. HERO
3. JADE
4. KISS THE SKY
5. Beneath the Skin
6. PATA Solo
7. HEATH Solo
8. DRAIN
9. SUGIZO Violin Solo ~ Life On Mars? (David Bowie cover)
10. La Venus
11. Say Anything (Acoustic version, first verse and chorus only)
12. Born to Be Free
13. Kurenai

Encore:
14. YOSHIKI Piano Solo ~ Moonlight Sonata (Ludwig van Beethoven cover)
15. YOSHIKI Drum Solo
16. Without You
17. I.V.
18. X

Encore 2:
19. Bohemian Rhapsody (Queen cover) (Piano)
20. Space Oddity (David Bowie cover) (Piano)
21. ENDLESS RAIN
22. Violin~Piano
23. ART OF LIFE (2nd & 3rd movement)

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Das Konzert eröffnete mit Rusty Nail. Eines von Neos Lieblingsliedern. Jetzt war der Gute erst recht überwältigt. Ich war zwar auch platt, versuchte aber irgendwie meine Nervosität zu überspielen. Fast die gesamte Arena stand, rockte und schrie mit beim ersten Song. Es handelt sich schließlich um einen Klassiker. \o/ Neo konnte nicht aufstehen. War zuviel.

Der zweite Song Hero war jetzt nicht so sehr unser Fall. Ich hab zwar versucht auch hier ein bisschen mitzusingen, aber so toll ist der Song nicht. Auch wenn Toshi sich alle Mühe gibt. Darauf gefolgt kam JADE. Genau wie Hero handelt es sich hierbei um einen neueren Song. Wobei ich JADE deutlich bevorzuge. Auch hier wieder dasselbe Bild: Die Arena steht. Neo sitzt. Toshi sing wunderbar.

Nach JADE verlassen Pata, Heath und Sugizodie Bühne. Toshi begüßt die Fans in London, die ihm lautstark antworten. Toshi fragt, ob wir Yoshiki hören wollen. Der winkt sofort ab und fragt stattdessen „Can you bring Pata?“ Nach einigen Nachfragen von Yoshiki und einem kleinen Flirt mit den Fans, steht Pata nun wieder auf der Bühne. Yoshiki erklärt, dass es Pata nun wieder gut geht und reicht ihm das Mikro. Ob er den Fans etwas sagen möchte, fragt Yoshiki. Pata überlegt kurz. Und spricht dann folgende Worte ins Mikro „I’m back in London“ Lautstarker Jubel. Pata spricht. Pata lacht. Alle sind glücklich. 😀 Dieser Moment hat doch sehr zu unserer Erheiterung beigetragen. Danke Pata. <3

Nach so viel Aufregung verschwindet Pata dann aber doch ganz schnell wieder. Zuviel Reden ist nicht so sein Ding. Das überlässt er Toshi und Yoshiki. Diese wollen nun zusammen mit den Fans einen Part von Kiss the Sky aufnehmen. Yoshiki spielt am Piano die Melodie an, Toshisagt zu den Fans gewendet „Kiss the Sky“Yoshiki hört auf zu spielen und will nun erläutern, dass der Titel „Kiss the Sky“ lautet. Toshi unterbricht. „I told them.“ „What?“ „I told them.“ Auch wieder ein sehr komischer Moment. 😀 Yoshiki spielt wieder die Melodie an und erklärt, dass Toshi uns nun beibringen wird wie man singt. Toshi: „I’m the teacher.“ Erklären tut er aber nichts. Einige Fans singen schonmal mit. Yoshiki stoppt wieder und holt zu einer Erklärung aus, wie wir mitsingen sollen. Toshiunterbricht. „They knew. They sang.“ 😀 😀 😀 😀 😀 Okay. Jetzt aber richtig. Wir sollen also „wowowo“ singen nachdem Toshi eine Zeile des Liedes gesungen hat. Die Melodie ist ganz einfach. Unsere Stimmen werden aufgenommen und wir kommen alle auf das neue X Japan Album. Yay. ^^

Nachdem wir mit diesem Part fertig sind, sprechen beide auch kurz über das (immer noch nicht erschienene) neue Album und den gerade veröffentlichten Soundtrack zu We are X. Beide nehmen sich dabei nicht zu ernst. Wir erfahren unterdessen das Toshis Part am neuen Album erledigt ist und die anderen scheinbar auch fast alles fertig eingespielt haben. Sugizo hat wohl noch einen kleinen Part übrig und einen Song muss Yoshiki noch auf dem Piano einspielen. Wir sind gespannt…

Der folgende Song ist Beneath the Skin. Den ich allerdings nicht erkannt habe. Ist eigentlich auch gar kein Song von X Japan sondern ein Song von S.K.I.N. Geschrieben wurde der von Sugizound klingt ziemlich cool. Hat mich aber kurz aus dem Konzept gebracht, da ich ihn zuvor nicht kannte. ^^° Im Nachhinein kann man sagen, dass Neo sehr großen Gefallen an Beneath the Skin gefunden hat. Der hatte sich hier auch wieder etwas beruhigt und war nicht mehr mit Heulen beschäftigt. 🙂

Gefolgt wurde das Ganze von Patas Solo. PatasSolo war großartig. Der Typ kann echt Gitarre spielen. Ganz zum Schluss hat Pata „Stab me in the Back“ angespielt und uns damit ganz aufgeregt gemacht. Wir hatten nämlich gehofft, dieses Lied auch gleich zu hören. Es folgte aber Heaths Solo. Okay. Das nehmen wir auch. Auch Heath beherrscht sein Instrument. (Taiji kommt er trotzdem nicht gleich…) Gegen Ende spielen Pata und Heath zusammen.

Nun kommt Toshi wieder auf die Bühne und das Trio erfreut uns mit einem weiteren von Neos Lieblingsliedern. DRAIN. Darauf haben wir gewartet. Neo springt auf. Bereit loszulegen. Wir headbangen und schreien was das Zeug hält den Text mit. Wie wir später auf den Aufnahmen sahen waren wir aber scheinbar die einzigen die so enthusiastisch mitgegangen sind bei DRAIN. Mögen die Leute den Song etwa nicht? ^^°

Nach unserer kleinen Party auf den Rängen betritt Sugizo mit seiner Geige die Bühne. Er gibt ein wunderschönes David Bowie Tribute zum besten. Und das klang wirklich fantastisch. War ein sehr schöner Moment und brachte etwas Ruhe in die Arena. Sugizo hinterlässt wirklich einen bleibenden Eindruck. Der Typ ist gut. Der ist sehr gut.

Jetzt kommt ein Song auf den ich gewartet habe. ^^ Und zwar La Venus. Der allerneuste Song von X Japan. Zugegeben der ist jetzt nicht so furchtbar eindrucksvoll wie TEARS, nicht so berührend wie Endless Rain und nicht so schnell wie andere Songs von X, aber ich mag ihn. Toshis Stimme kommt gut zur Geltung. Es klingt einfach wunderschön, wenn er La Venus singt. Und ich habe wie verrückt darauf gewartet bei La Venus mitzusingen. Ich kann nicht umsonst den Text auswendig, okay? ^^

Nach dem Song unterhalten sich Toshi und Yoshiki kurz. Yoshiki sitzt dabei am Piano. Neo beschließt uns kurz was zu Essen zu fangen. Währenddessen fragt Yoshiki Toshi „Do you want to say something?“ Toshi versteht nicht, worauf er hinaus will. „Say something? Say… anything?“ „Oh no…“ 😀 😀 😀 😀 Das scheint einen unwillkürlichen Reflex bei Yoshiki ausgelöst zu haben, denn nun spielt er, obwohl nicht geplant, den Song Say Anything. Toshi fragt uns „Do you want to hear it?“ Was wir selbstverständlich wollen. Und so kommen wir auch noch in den Genuss des ersten Verses und Refrains von Say Anything. Danke Toshi. <3

Hierauf folgt eine weiterer etwas neuerer Song: Born to be free. Und Neo kommt mit Pommes und Burger zu unserem Platz zurück. Yay. Essen! *O* Und Born to be free rockt live wesentlich mehr. I must say! Ich war positiv überrascht. ^^

Der darauf folgende Song ist ein echter Klassiker und rockt noch sooo viel mehr. Kurenai. \o/ Ich hatte während Kurenai eigentlich die ganze Zeit Haare im Gesicht. Ich habe nichts von der Performance an sich gesehen. ^^° Also fast nichts. Und ich wäre einmal beinahe gefallen als ich mein Gleichgewicht verlor. Wurde aber rechtzeitig festgehalten. Danke. ^^°

Nach Kurenai gab es erstmal eine Pause. Diese nutzten wir um uns etwas zu unterhalten und kurz durchzuatmen. Oh und zum Essen. 🙂 Wir hatten ja doch einige Eindrücke zu verarbeiten. ^^° Keine Ahnung wie lange die Pause ging. Vielleicht 10 – 15 Minuten?

Die Pause endete und Yoshiki trat alleine auf die Bühne. Jetzt stand nämlich sein Piano Solo auf dem Programm. Er spielt Mozart. <3 Voll schön. ^^ Und schließt direkt sein Piano Solo sein mega-überladenes Drum Solo an. Das hat mich zwischenzeitlich etwas überfordert. .__. Da waren doch ein paar zu viele Effekte für meinen Geschmack.

Toshi betrat die Bühne und fing an zu singen. Mit Without You wollte X scheinbar hier jetzt den emotionalen Höhepunkt setzen. Und es ist gelungen. Nicht nur das auch dieser Song wunderschön ist. Er hat die Fans auch voll erreicht. Etliche Hide Fans sind in Tränen ausgebrochen. Es ist aber auch wirklich schwer bei so einem schönen Lied die Contenance zu behalten. .____.

Gefolgt wurde das Ganze von I.V. Noch ein neues Lied. Aber ein sehr schönes. Perfekt zum Mitsingen und mit den Fans interagieren. Das tat Toshi auch die ganze Zeit. Wir haben alle sehr schön zusammen gesungen. In the raiiiin~ Fiiind the waaay~ Toshi hat zwischendurch auch Sugizo zum Mitsingen gezwungen. Der gerne darauf einging. 🙂

Das nächste Lied wurde von Toshi als letztes Lied angekündigt. „We will X you“ versprach er uns. Und jaaaaa… das hat er. Das ist der Song auf den Vieeeeleee gewartet haben. Jetzt kam X! Ein Klassiker. Ein superschnelles Lied. Die Arena bebt. Und alle rufen im Einklang die Anwort auf Toshis, Yoshikis und Sugizosenthusiastisches „We are -“ und kreuzen ihre Arme zu einem X. Cause we are Xxxxx~! Der Song ging wirklich megaaaa dolle ab. Die reinste Party. Und jetzt soll das Konzert vorbei sein? Mooooment mal. Da fehlt mindestens noch Endless Rain. Sollte es vorbei sein, haben sie es mit einem ordentlichen Knall getan. Wäre nicht das schlechteste Konzert, aber selbstverständlich ist das noch nicht das Ende. Das kann es nicht sein.

Wir nutzen diese Pause um jetzt endlich Merchandise zu shoppen. War auch recht leer draußen an den Shops. Die meisten Leute waren noch drin und riefen „We are-“ „X“ und wiederholten dieses Ritual etliche Male. Wir haben uns ein T-Shirt für 25 Pfund gekauft. Und zwar das im La Venus Design. Außerdem noch ein Set mit Buttons. Schööön. Für das T-Shirt habe ich auch dringende Verwendung. Ich bin nämlich total durchgeschwitzt. Man konnte mich sicher aus drei Metern Entfernung riechen und ein sauberes T-Shirt habe ich schlauerweise nicht eingepackt. .__.°

Tatsächlich ging es nach einiger Zeit wieder weiter. Yoshiki kam auf die Bühne setzte sich ans Piano und coverte Queen. Er erzählte den Fans von den Anfängen. Erzählte welche Musik er und Toshi früher gehört haben und coverte spontan auch noch David Bowie. Dann hat er uns auf eine kleine Zeitreise mitgenommen und über die Anfänge von X gesprochen. Es war sehr nett und unterhaltsam ihn über diese Zeit sprechen zu hören. Auch über Hide und Taiji hat er gesprochen. Und genau denen widmet er das nächste Lied.

Ich wusste es doch. Ich wusste es doch und habe so sehnsüchtig gewartet. Endless Rain wird angespielt. Toshi fordert uns auf „Let’s all sing together“ Schade das ich nicht so textsicher bin. Sicher bin ich nur beim Refrain.

~Endless Rain fall on my heart, kokoro no kizu ni // Let me forget all of the hate, all of the sadness~

Darauf… habe ich gewartet. Wir haben sooo viele Aufnahmen gesehen, aber ich wollte schon immer mal den Refrain von Endless Rain beim Konzert mitsingen. Meinetwegen auch 15 Minuten lang. So lang wurde es in Wembley nicht. Schade, aber wunderschön war es trotzdem. 🙂

Sugizo griff wieder zur Geige. Yoshiki spielte Piano und letztlich kamen wir nach diesem schönen Spiel auch noch in den Genuss eines weiteren Songs mit dem ich nicht gerechnet hatte.

Art of Life wurde zum besten gegeben. Toshihat nach so vielen Stunden immer noch Power in der Stimme und haut uns alle um. Dieser Angeber kann immer noch Töne halten wie eine Gottheit. Meine Güte… Den letzten Ton trifft Toshi und er reizt diesen mit soviel Kraft bis zum Ende aus. Ich frage mich wirklich manchmal wie Menschen das schaffen ohne Luft zu holen einen so langen Ton zu singen. Das ist harte Arbeit. Nach dem letzten Ton lässt Toshi sich fallen. Auch Yoshiki liegt erschöpft auf dem Boden hinter seinem Schlagzeug. Alle Anspannung lässt nach. Das war ein wahnsinniger Kraftakt und ein unvergesslicher Abend für uns. Danke X! <3

Sugizo hilft Toshi freundlicherweise wieder auf und jetzt schießen Teile der Band noch das ein oder andere Selfie mit den Fans im Hintergrund. Außerdem wirft Yoshiki Rosen ins Publikum und bekommt noch eine Art Flagge mit einem großen X in der Mitte, den Länderflaggen von Japan und Großbritanien und dem heutigen Datum. Damit wird natürlich auch gepost. Pataund Heath schauen sich das Ganze die meiste Zeit nur schweigend an. Heath und Sugizowinken ab und zu den Fans. Wie lieb. Und natürlich wird noch ein Gruppenfoto gemacht. Für die Presse und so… Jaaaa. Dann gingen sie langsam nach und nach von der Bühne. Aufwiedersehen X. Es hat Spaß gemacht. 🙂

Hier endet der Konzert-Bericht.

Nach dem Konzert holte Neo erstmal seine Kamera ab. Eigentlich wollten wir auch noch einen Soundtrack abgreifen. Ist schließlich ne Limited Wembley Edition… naja okay seien wir ehrlich, dass war nicht so sehr unsere Motivation, aber wir haben gehört, dass das Ding ziemlich günstig ist und es wäre ein nettes Andenken. Unser Soundtrack hat ja den Weg aus Japan noch nicht zu uns gefunden bis dato, also warum nicht. Die Schlangen an den Merchandise Ständen waren jetzt aber überall so lang, dass man mit ner Stunde Wartezeit wohl noch optimistisch geschätzt hätte… Plötzlich war dann so ein Typ mit großer Kamera vor uns und wollte uns interviewen. Das Ganze ging schneller als ich realisiert habe, was gerade passiert. Hätte ich das früher geschnallt, hätte ich vielleicht versucht dem Typen aus dem Weg zu gehen. Wir haben in dem Moment eh nur Blödsinn von uns gegeben. Naja… egal. Bisher habe ich aber das Interview noch nirgendwo in Presse o. Ä. auftauchen sehen.

Anschließend verabschiedeten wir uns noch von unserer tollen Konzertbegleitung aus dem x-forum. War ein toller Abend den wir zusammen hatten. 😀 Und weil wir faul waren nahmen wir zurück zum Hotel tatsächlich einfach eins der dort rumstehenden Taxis. Dieses Taxi war aber deutlich teurer als das, was die im Hotel für uns bestellt hatten. Wir sind hier nochmal um die 20 Pfund losgeworden, aber dafür kamen wir schnell an und konnten uns erholen. Wir hatten ja Einiges erlebt. Geschlafen habe ich definitiv wie ein Stein. Und ja ich bin trotz aller Mühen die wir auf uns genommen haben verdammt glücklich dort gewesen zu sein.

We are… X!

Kasumi

PS: Euch den Weg zurück nach Deutschland zu beschreiben, erspare ich euch und mir. 😉

Wir freuen euch uns zu sehen

Ich war mal wieder in Westpeine und schaute mir eine meiner deutschen Lieblingskapellen an. Böse Zungen behaupten ja, sie seien Talentverschwendung. Mal ganz abgesehen davon, dass ich sie für sehr intelligente Künstler halte, denn – wie auch Helge Schneider schon mal in einen Interview bemerkte – ist ‚lustig‘ manchmal schwerer wie (<- das ‚wie‘ übernehme ich aus dem Interview) ernst. Und davon ab, wenn die Mitglieder der vielsten Band der Welt Spaß an ihrer Arbeit haben und damit auch noch ihren Lebensunterhalt bestreiten, dann ist das alles andere als Talentverschwendung. Überlegt euch doch nur mal wie viele Menschen irgendeinem monotonen Job nachgehen, aber eigentlich viel lieber wären Künstler, Fußballer, Systemanalytiker oder Staplerfahrer geworden… Das passt also schon so.

Ich sah also erneut die KNORKATORen live. Im übrigen das erste Mal bei einem eigenen Konzert und nicht bei einem Festival. Und das war tatsächlich anderster, als ich es erwartet hätte. Man hat einfach gemerkt, dass Knorkator Zeit hatte um ihrer ganzen Verrücktheit freien lauf zu lassen. Das beinhaltete eben auch eine geschmückte Halle und darauf abgestimmte Lichtdeko.

Wir (ich + eine Freundin) kamen – wie so oft in meinem Leben – etwas später an. Aber bei einem Rockkonzert schadet das ja nicht. Die fangen eh wieso immer später an. Und irgendwie nahm ich auch an, dass es eventuell so etwas wie eine Vorband geben würde. Die gab es aber nicht.

Als wir die Halle betraten spielte die vielste Band der Welt gerade das erste Lied „Alter Mann„. Perfekter Beginn und perfektes Timing für uns. Dumm war nur, dass irgendwie alle Menschen der Meinung waren, sie müssten direkt am Eingang stehen bleiben. Da war es nämlich unglaublich eng und konnte leicht klaustrophobisch werden. Weiter vorne, so sagte man uns, soll es relativ weitläufig gewesen sein.

Das Konzert war davon abgesehen aber wirklich beeindruckend gut. Und manchmal auch ungewohnt emotional (Liebeslied). Da hat mir Kasumi ein bisschen im Arm gefehlt. Die Setlist bekomme ich beim besten Willen nicht mehr zusammen. Das Konzert war lang. Sehr land. Weit über zwei Stunden ohne Pause. Da es so voll war, kamen wir auch nicht zu den Theken durch, wo man hätte Bier kaufen können. Das wiederum sorgte dafür, dass ich das komplette Konzert nüchtern miterlebte und jedem Leser so glaubwürdig versichern kann: Scheiße waren die gut! Srsly. Die Professionalität, das spielerische können und die Bühnenpräsenz waren echt beeindruckend. Ebenfalls die Liedauswahl. Altes (Konflikt, Der Buchstabe) wie Neues (Du bist Schuld; Zähne putzen, pullern, ab ins Bett).

Es hat super Spaß gemacht und ich werde nächstes mal wenn Stumpen, Alf und BuzzDee in der Nähe sind sicher wieder zu Besuch sein.

白首巻き

Wie das so ist mit neuen Katzen, es werden drölfzig Bilder gemacht und die Bekannten müssen darunter leiden… 😀