Neues Heim

Heute haben wir unser erstes Heim verlassen und sind in unser zweites umgezogen, welches nur zwei Straßen weiter ist. Leider konnten wir nicht eine Unterkunft für die komplette Reise buchen, da keins mehr frei war, welches wir bezahlen wollten. Also haben wir den Kompromiss geschlossen, dass wir nach ein paar Tagen wechseln. Das war OK und ist durchaus Preiswert.

Mittlerweile muss ich sagen, dass ich echt froh bin. Ich meine, unser erstes Apartment war zwar nicht so wirklich schlecht, aber eben alles andere als gut. Maximal „OK“, aber eher ’ne 4 bis 4-. Also gerade noch so erträglich. Das Licht im Badezimmer war kaputt, die Klobrille war aus der Verankerung gebrochen, es war nur eine Rolle Klopapier vorhanden, nur drei Decken für vier gebuchte Personen, sehr sehr staubig und überall Flecken, die Handtücher musste ich erstmal waschen, da sie Flecken hatten, Müll und Haarspangen von irgendwelchen Vormietern, alte, vergilbte Grußzettel von Vormietern und ein Futon, das nach Füßen roch. Aber dafür hatten wir eine Mikrowelle, keinen Schimmel (häufig bei den Nasszellen in Japan), eine funktionierende Waschmaschine und jede Menge verschiedenster Waschmittel, die von Reisenden zurück gelassen wurden. Außerdem hatten wir ein Fernsehgerät. Ich gucke zwar eigentlich nie Fernsehen (ich glaube, wir haben unseren TV zu Hause nach dem Umzug immer noch nicht angeschlossen (nur die Dreamcast und die Wii hängen da dran)), aber in Japan ist das schon was anderes. Ich mag den Klang der Sprache. Außerdem ist im japanischen TV mehr los, als bei uns. Also kann man sagen, es war gerade noch in Ordnung. Auch wenn der Kühlschrank zwar irgendwie beim Kompressorgang fürchterlich Krach machte (es klapperte, als ob da irgendwas lose war…), war er dennoch ein funktionierender Kühlschrank, der mein Bier und unser Eis bewachte.

Ich war dennoch sehr froh, als wir endlich gehen mussten. Wir hatten bereits so gut wie alles am Abend zuvor gepackt; hatten dementsprechend also nicht mehr viel zu tun. Ich ging duschen, bei den Anderen reichte die Katzenwäsche. Danach gings los. Unser Host im zweiten Airbnb war super nett uns lies uns unser Gepäck gleich um 11:30 Uhr ins neue Heim bringen. Das alte Zimmer mussten wir um 11 verlassen. Das ist aber üblich. Um 11 gehst Du und bis 15 Uhr wird gesäubert. Dann darf der nächste rein. So war es nun auch beim zweiten „Kawaii“-Apartment. Aber, wie gesagt, wir durften unsere Habseligkeiten bereits um 11:30 Uhr ins Zimmer bringen. Danke!

OK, dann haben wir ’ne Menge Zeit. Uns wurde bereits das Pocketwifi mitgegeben, also konnten wir in den nächstgelegenen Park gehen. Das gerade Hanami in Japan ist, hatte Kasumi ja schon erwähnt. Ein paar Eindrücke möchte ich hier noch teilen.

Unser neues Schlupfloch war dann wesentlich angenehmer. Ja, hier gab es dann den Schimmel im Badezimmer (bzw. die Stockflecken) und ein Fenster ist kaputt. Also … es war gebrochen, ist geklebt und lässt sich nun nicht mehr öffnen. Außerdem ist der Balkon eher sowas wie ein Garten, der seit zwei Jahren nicht mehr gepflegt wurde. Im besagten Garten stehen Putzmittel und die Waschmaschine. Stimmt. Im Garten. Bzw. auf dem Balkon. Ich liefere noch Fotos nach 😉

Hier gibt es leider keine Mikrowelle und auch keinen Fernseher. Aber dafür ist der riesige Kühlschrank leiser – in dem übrigens schon Bier vom Host für uns kalt gestellt wurde – es ist viiieeel sauberer und riecht wesentlich angenehmer. An… äh Kondome wurde auch gedacht. Und an Binden. Und es gibt hier Tonnen an Medikamente. Und … naja, egtl alles was man so braucht.

Obwohl das Apartment hier quasi im Keller ist und von der Yakuza überwacht wird (hmm, wenn ich darüber nachdenke könnte das aber unsere Sicherheit erhöhen … ) ist es hier viel angenehmer als in der anderen Bude. Ja, obwohl hinter dem Balkon eine Wand ist, man also quasi nichts sehen kann, ist es hier schöner. Und ja, auch wenn wir peinlichst darauf achten nicht zu laut zu sein, damit wir keinen stören (unser Host hat uns sogar gesagt, wir sollen auf der ganzen Straße zum Apartment nicht reden) gefällt es uns hier besser.

Ach und die Waschmaschine hier ist cooler ^.^ alte Hitachi…

Wir waren übrigens die meiste Zeit unseres Aufenthaltes in irgendwelchen Second Hand Läden. Davon gibts hier wirklich an jeder Ecke FÜNF. In Shimokitazawa gibt es egtl nur 7-11s, Family Marts, Lawsons und die anderen 80% sind 2nd-Hand Läden. Oh ok, 3% Schuhläden. Aber dazu mehr in einem anderen Beitrag.